Lîlwa Abdullah: IS ist militärisch am Ende

Als Sprecherin der Offensive gegen den IS in Ostsyrien erläutert Lîlwa Abdullah den Verlauf der Operation und die Rolle der Frauenverteidigungseinheiten YPJ. Der IS ist militärisch besiegt, sagt sie.

Lîlwa Abdullah ist Sprecherin der von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) geführten Offensive „Gewittersturm Cizîrê“ gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Ostsyrien. Die aus Deir ez-Zor stammende Kommandantin hat sich gegenüber ANF zum Verlauf der Offensive, den Operationen der letzten Tage, der Rolle der Frauenverteidigungseinheiten YPJ und den gefangengenommenen IS-Milizionären geäußert.

Die Offensive dauert an, sagt Lîlwa Abdullah: „Da sich zwischen den Islamisten Zivilisten befinden, gehen wir sehr vorsichtig vor. In den kommenden Tagen wird es mit dem IS in der gesamten Grenzregion zum Irak zu Ende sein. Unsere Operationen gehen weiter.“

Die YPJ sei ganz zu Beginn nicht an der Offensive beteiligt gewesen. Nach der Befreiung einiger Gebiete in Deir ez-Zor hätten jedoch die befreiten Frauen aus der Gegend den Wunsch geäußert, am Kampf gegen den IS teilzunehmen, so die QSD-Sprecherin. „Nach den fünf Jahren, in denen sie vom IS unterdrückt wurden, wollten sie sich den YPJ anschließen und sich rächen. Die YPJ haben in dieser Offensive dafür gesorgt, dass sich der Blickwinkel auf die Frauen in der Region geändert hat.“

Die in Gefangenschaft genommenen IS-Mitglieder werden nach umfänglichen Ermittlungen in Gefängnisse überstellt, erklärt Lîlwa Abdullah. „In unseren Händen befindet sich eine hohe Anzahl an Islamisten. Die internationalen Staaten müssen Gefängnisse für diese Gefangenen errichten. Der IS ist militärisch besiegt, aber es gibt weiterhin Schläferzellen. Gleichzeitig hat die gesamte IS-Mentalität einen großen Einfluss auf die Menschen der Region gehabt. Unsere Aufgabe ist es, gegen diese Mentalität zu kämpfen.“