51.000 Personen im Camp Hol – Hilfsorganisationen schweigen

Die Belegung des ostsyrischen Hol-Camps liegt aktuell bei 51.000 Menschen. Während die Zahl der Schutzsuchenden in dem Flüchtlingslager immer weiter steigt, schauen Hilfsorganisationen schweigend zu.

Das Camp Hol im Süden von Hesekê ist am 21. April 2016 für Schutzsuchende aus dem Irak errichtet worden. Die Belegung des Camps stieg in den letzten Monaten massiv an. Seit September vergangenen Jahres erreichten fast 40.000 Schutzsuchende das Camp. Aktuell kommen täglich mehrere tausend Zivilist*innen, unter ihnen auch Angehörige von IS-Dschihadisten, an. Das Camp wurde von der autonomen Selbstverwaltung in sechs Abschnitte unterteilt, ein siebter wird im Moment eingerichtet. Im ersten, zweiten und dritten Teil befinden sich irakische Schutzsuchende, im vierten, fünften und sechsten Teil Menschen aus Syrien und eine kleine Gruppe aus anderen Ländern. Außerhalb dieser Abschnitte befindet sich noch ein gesonderter Bereich für die Familienangehörigen der IS-Dschihadisten aus Deir ez-Zor. Die Bewohner*innen setzen sich nach Angaben der Campleitung aus 22.000 irakischen Flüchtlingen, 26.000 syrischen Flüchtlingen und 3.500 IS-Familienangehörigen zusammen.

Kollektive Essenszubereitung

Täglich bereiten an der Essensausgabe des Camps fünf Familien das Essen für den Tag vor. Manche Familien machen auch ihr eigenes Essen aus den von der Campleitung verteilten Hilfsgütern.

Versorgung mangelhaft

Macîde Emîn von der Leitung des Camps erklärt: „Inklusive der Familien von IS-Mitgliedern hat die Gesamtzahl der Bewohnerinnen und Bewohner die 51.000 überschritten. Wir versuchen als Leitung ihren täglichen Bedarf zu decken.“ Macîde beklagt sich, dass die im Camp aktiven Hilfsorganisationen nicht im notwendigen Maß arbeiteten und rief zu internationaler Unterstützung auf.