Kampagne für Efrîn: Eigeninitiative ist gefragt!

Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor a Kurdistanê) hat einen Bericht zur Lage der Bevölkerung Efrîns nach der türkischen Militärinvasion veröffentlicht.

Der Kurdische Rote Halbmond hat einen Bericht zur Lage der aus Efrîn vertriebenen Menschen erstellt und ruft dringend zur Unterstützung auf.

Die Menschen aus Efrîn, die vor den Angriffen der türkischen Besatzungsmacht fliehen mussten, sind dringend auf Solidarität angewiesen. Heyva Sor informiert mit einem Bericht vom 26. März über die aktuelle Lage. Demnach sind 300.000 Menschen geflohen. Davon sind 100.000 in den Gebieten Şehba, Nobul und Zahra. Einigen Flüchtlingen sei es gelungen, Aleppo zu erreichen. Etwa 1500 Menschen sind nach Minbic gegangen. Ein weiterer Teil habe sich nach Kobanê Tiltemir, Qamişlo und das Newroz-Camp geflüchtet.

In einer in Şehba errichteten Zeltstadt sorgt der Kurdische Rote Halbmond für die Gesundheitsversorgung. In den Gebieten um Nobul, Zahra und Aleppo ist es aufgrund der Kriegsbedingungen schwierig, die Bevölkerung zu erreichen, heißt es in dem Bericht.

Heyva Sor unterhält mobile Kliniken, um die Flüchtlinge medizinisch zu versorgen. Laut Bericht besteht großer Bedarf nach Materialien der Mutter-Kind-Versorgung, Insulin und Dialyse-Geräten. Am dringendsten sei jedoch die Versorgung mit Trinkwasser. Durch den Mangel an sauberem Wasser drohen Epidemien.

Weiterhin bestehe Bedarf an Medikamenten, Notfall- und Ambulanzausrüstungen, mobilen Kliniken, Nahrungsmitteln, Bekleidung, Zelten und Babyprodukten.

In diesem Zusammenhang machte Murat Vargil vom Vorstand des Kurdischen Roten Halbmonds erneut auf die gestartete Spendenkampagne aufmerksam. Heyva Sor konzentriere sich in seiner Arbeit auf die Solidarität mit den aus Efrîn vertriebenen Menschen, so Vargil: „Wir können nur finanzielle Hilfe anbieten, weil es schwierig ist, Sachspenden zu den Menschen zu bringen. Sollte die Besatzung andauern, kann es sehr problematisch werden, die Menschen zu versorgen.“

Vargil rief daher dazu auf, noch mehr Solidarität und Initiative zu zeigen. Als Beispiel nannte er einen Restaurant-Besitzer in Estland, der eine Wohltätigkeitsveranstaltung für Efrîn initiiert habe.