Nach Angaben der „Befreiungskräfte Efrîns“ (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) ist es zwischen der 2018 nach der Besatzung von Efrîn gegründeten Widerstandsgruppe und der türkischen Armee in den vergangenen Tagen zu Gefechten gekommen, bei denen acht Soldaten getötet wurden. Die HRE teilen mit, dass dadurch Angriffe der türkischen Besatzungstruppen in Efrîn und Umgebung verhindert werden konnten.
„Der türkische Staat greift als Besatzungsmacht täglich die Region an und zielt dabei vor allem auf die Zivilbevölkerung. Am 21. und 25. Juni sind zwei Angriffe der türkischen Besatzungstruppen verhindert worden“, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. Demnach ist das Gefecht am 21. Juni bei einer versuchten Infiltration einer türkischen Einheit in Mare ausgebrochen, fünf Soldaten kamen ums Leben, weitere fünf wurden verletzt. Das Gefecht am 25. Juni fand in Efrîn-Şêrawa statt und wurde durch einen Angriff einer türkischen Armeeeinheit ausgelöst. Drei Soldaten wurden getötet, eine unbekannte Anzahl Soldaten verwundet.
Efrîn wurde bis 2018 nach dem Kantonsprinzip von Rojava verwaltet und galt als friedlichste Region in Syrien. Durch die türkische Invasion sind Hunderttausende Menschen vertrieben worden. Viele von ihnen leben seitdem in Zeltstädten in der benachbarten Region Şehba, die vom türkischen Staat neben Minbic als nächstes Besatzungsziel deklariert wurde. Die HRE wollen die Besatzung von Efrîn beenden und sehen sich als Teil des Widerstands gegen den türkischen Expansionismus.
Die türkische Armee hat auch heute wieder zivile Siedlungsgebiete in Şehba und Şêrawa mit Artilleriegranaten bombardiert, betroffen waren die Dörfer Kefer Entûn und Bênê. In Kefer Entûn ist nach dem Angriff ein Geländebrand ausgebrochen, der sich weiter ausbreitet.