Hol-Camp: „Insbesondere die Kinder sterben“

27.000 Schutzsuchende aus der Umgebung von Deir ez-Zor leben mittlerweile im Hol-Camp, ihre Zahl steigt kontinuierlich an. Obwohl Heyva Sor a Kurd und Selbstverwaltung alles dafür tun, die Menschen zu versorgen, bleibt die Unterstützung unzureichend.

Das Hol-Camp in Hesekê in Nordsyrien wurde von der Demokratisch Autonomen Selbstverwaltung 2016 zunächst für die bei der Befreiungsoperation von Mosul geflohenen irakischen Flüchtlinge eingerichtet. Ab 2017 wurde das Hol-Camp dann zum Zufluchtsort für Menschen aus ganz Syrien zum Schutz vor dem IS. Mit der Befreiung der Provinz Deir ez-Zor und der Einrichtung von Fluchtkorridoren aus den vom IS kontrollierten Gebieten stieg die Zahl der Schutzsuchenden weiter.

Die Leitung des Camps berichtet gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA, dass etwa 1000 Flüchtlinge täglich aus Deir ez-Zor ankommen und man versuche, zumindest ihren Grundbedarf zu decken. Macide Emin, eine der Leiter*innen des Camps sagt, dass die Anzahl der Ankommenden täglich steigt. Das Camp sei eigentlich für 6.000 Menschen geplant gewesen. „Vom Januar vergangenen Jahres bis heute stieg die Zahl der Bewohner*innen des Camps auf 27.000. Unseren Schätzungen zu Folge wird ihre Anzahl in den kommenden Tagen die 30.000 überschreiten“, erklärt Macide Emin. Sie berichtet, es sei mit den eingeschränkten Möglichkeiten schwer, die Flüchtlinge mit Zelten und dem anderen Grundbedarf zu versorgen. Die Autonome Selbstverwaltung des Kantons Cizîrê versucht den regulären Bedarf der Schutzsuchenden abzudecken, während der kurdische Rote Halbmond Heyva Sor a Kurd sich um die Gesundheitsversorgung bemüht.

Insbesondere die Kinder sterben

Macide Emin kritisiert, dass die internationalen Hilfsorganisationen trotz der Versorgungslücken keine Unterstützung leisten und fährt fort: „Insbesondere die Kinder sterben. Hauptgründe sind die Bedingungen der Flucht und das kalte Wetter. Trotz all unserer Anstrengungen können wir manchen Todesfall nicht verhindern.“ Sie berichtet das insbesondere Hautkrankheiten und ansteckende Krankheiten weit verbreitet seien und fordert die Hilfsorganisationen zur Unterstützung auf.