Gesundheitsversorgung trotz Embargo im Avrîn-Krankenhaus

Im Avrîn-Krankenhaus in Şehba werden monatlich 20.000 Kranke aus Efrîn medizinisch behandelt.

Nach der türkischen Besatzung von Efrîn mussten Hunderttausende Menschen in den benachbarten Kanton Şehba fliehen. Der Gesundheitsrat von Efrîn hat dort eine neue Krankenstation eröffnet, die nach dem von der türkischen Luftwaffe bombardierten Avrîn-Krankenhaus in Efrîn benannt ist.

Das neue Avrîn-Krankenhaus ist das einzige Krankenhaus in der Region Şehba. Monatlich werden dort etwa 20.000 Kranke behandelt. Es gibt Abteilungen für Kinder, Augen, Hals-Nasen-Ohren, internistische Erkrankungen, Orthopädie und eine Notfallversorgung. 28 Ärztinnen und Ärzte sind im Krankenhaus tätig, insgesamt gibt es 141 Mitarbeiter. Die materielle Ausstattung ist aufgrund des herrschenden Embargos mangelhaft.

Dr. Azad Sebrî ist Mitglied des Gesundheitsrates von Efrîn und erklärt, dass die Gesundheitsversorgung nach der Vertreibung aus Efrîn ganz neu organisiert werden musste. „Hier in Şehba leisten wir gemeinsam mit der Bevölkerung Widerstand. Täglich werden 600 bis 700 Kranke versorgt. Es fehlt uns an medizinischer Ausrüstung und bestimmten Medikamenten. Nach wie vor bekommen wir keine Unterstützung von internationalen Hilfsorganisationen“, sagt der Arzt und fügt hinzu, dass die Behandlung im Avrîn-Krankenhaus kostenfrei ist.