Spezialeinheiten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in Nordostsyrien einen führenden Kopf der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) verhaftet. Bei dem Islamisten handelt es sich laut QSD um Mohammed Abid al-Awad. Er gilt als einer der gefährlichsten Führungsmitglieder der Terrorgruppe und wurde im Zuge einer als „äußerst komplex“ bezeichneten Sicherheitsoperation unter Beteiligung von Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition festgesetzt.
Mohammed Abid al-Awad, der beim IS unter seinem Decknamen „Rasheed“ bekannt ist, wird für eine Vielzahl von ausgeführten und geplanten Anschlägen im nordostsyrischen Autonomiegebiet verantwortlich gemacht. Ins Visier der Spezialeinsatzkräfte der QSD geriet er im Rahmen der im November verhinderten Befreiungsaktion für IS-Gefangene, die im Sina-Gefängnis in Hesekê einsitzen. Bei dem Einsatz in der Nähe des Distrikts Abu Khashab in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor war eine für den geplanten Überfall zur Befreiung inhaftierter Terroristen zuständige IS-Zelle samt einem riesigen Waffenarsenal ausgehoben worden. Ihr Kopf konnte damals nicht festgesetzt werden.
Mohammed Abid al-Awad | Foto: QSD-Pressezentrum
165 Kalaschnikows für Befreiungsaktion organisiert
Wie sich im weiteren Verlauf der Ermittlungen und Verhören zur Sache herausstellte, hat Mohammed Abid al-Awad die Befreiungsaktion geplant. Nach Angaben der QSD habe er dafür insgesamt 165 Kalaschnikows, Unmengen an Munition, Sprengstoff, Selbstmordwesten und weitere Waffen organisiert. Für den Überfall auf das Gefängnis seien vierzehn Attentäter rekrutiert worden. Zudem wurden zwei Autobomben präpariert. Durch die erfolgreichen Operationen ist es den Sicherheitskräften in Nord- und Ostsyrien nicht nur gelungen, den Ausbruch hochgefährlicher Terroristen zu verhindern, sondern auch die Bevölkerung vor opferreichen Anschlägen zu schützen.
An Angriff auf Kobanê beteiligt
Über Mohammed Abid al-Awad ist bekannt, dass er sich Anfang 2013 der Nusra-Front, dem damaligen syrischen Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida anschloss. Wann er zum IS wechselte, ist nicht bekannt. Fest steht, dass er beim Angriff auf die westkurdische Stadt Kobanê ab September 2014 das „Panzerbataillon“ des IS anführte. Nach QSD-Angaben war Mohammed Abid al-Awad an „dutzenden“ IS-Angriffen und Massakern an der Zivilbevölkerung Syriens beteiligt, insbesondere in den nördlichen und östlichen Teilen des Landes. Im Verlauf der Befreiungsoffensiven der QSD tauchte er unter und führte unter anderem in Raqqa ein Scheinleben als Taxi-Fahrer. Im Untergrund organisierte er klandestine Netzwerke des IS.