Frauen Nordsyriens: Uns können nur die QSD schützen

„Um die wirtschaftliche, politische und kulturelle Türkisierung unserer Heimat zu verhindern, müssen wir sie verteidigen. Das geht nur mit den Demokratischen Kräften Syriens“, erklären Aktivistinnen aus Hesekê.

Der Angriffskrieg der Türkei und ihren islamistischen Verbündeten gegen die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien hält unvermindert an. Frauen, Kinder und junge Menschen sind von dem völkerrechtswidrigen Waffengang des Nato-Partners besonders betroffen. Der Krieg bedroht aber nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft der jungen Generation Rojavas: Bei mehr als 70.000 der über 300.000 seit Beginn der Invasion am 9. Oktober innerhalb der Region vertriebenen Menschen handelt es sich um Kinder. Tausende von ihnen hausen nun in verlassenen Schulen, statt Unterricht zu erhalten. Nord- und Ostsyrien droht somit eine verlorene Generation.

Ihre Perspektive verlieren sie dennoch nicht aus den Augen. Vor allem junge Frauen widersetzen sich mit aller Kraft den Aggressoren, um ihre Freiheit und Zukunft zu schützen. Die Nachrichtenagentur ANHA (Hawarnews) hat in Hesekê mit einigen dieser Aktivistinnen gesprochen.

Frauenrevolution verteidigen

Leyla Şêxo ist eine von ihnen. Sie sagt, der türkische Staat und das syrische Regime verfolgten das Ziel, einen Bruch zwischen der Jugend und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) herbeizuführen. Şêxo macht allerdings deutlich, dass die Bevölkerung hinter den QSD stehe. „Es sollten allerdings viel mehr junge Menschen Widerstand gegen die Besatzung leisten. Besonders die Frauen müssten sich den Frauenkampfverbänden anschließen“, fordert Şêxo.

Die Völker Nord- und Ostsyriens haben einen starken Willen, fährt die Aktivistin fort. „Unsere Revolution hier ist auch als Frauenrevolution bekannt. Gerade deshalb wird es dem türkischen Staat nicht gelingen, unseren Willen zu durchbrechen und einen Keil zwischen die Jugend und QSD zu treiben.

Kampf für Erhalt der Sprache und Kultur

Die Aktivistin Rusim Hesen betont die Notwendigkeit, den Kampf für den Erhalt der eigenen Kultur und Muttersprache zu verstärken. Regime-Chef Recep Tayyip Erdoğan plant, die für die sogenannte „Sicherheitszone“ vorgesehene Region entlang der türkisch-syrischen Grenze an das eigene Staatsgebiet anzubinden. „Der Besatzungsstaat will unsere Sprache, unsere Identität und Existenz auslöschen. Um die wirtschaftliche, politische und kulturelle Türkisierung unserer Heimat zu verhindern, müssen wir sie verteidigen“, erklärt Hesen.

QSD einzige Verteidigungskraft

Rulaf Maco stammt eigentlich aus Efrîn.  Nach der Besetzung des Kantons vor beinahe zwei Jahren suchte sie sich Schutz vor den Invasoren in Hesekê. Sie sagt, die QSD seien die einzige Kraft, der sie vertrauen: „Die QSD haben uns vor Terrorismus und den Invasoren verteidigt. Heute liegt es an uns, die QSD zu unterstützen. Junge Menschen sind Pioniere einer Gesellschaft. Das wissen wir. Viele von uns stehen ganz vorn an den Fronten des Krieges. Wir alle sind von den QSD überzeugt und fühlen uns ihnen tief verbunden.“