Die aktiven Suchmaßnahmen im Sina-Gefängnis in Hesekê werden den zweiten Tag in Folge fortgesetzt. Die Sicherheitskräfte der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (Asayîş) gaben bekannt, dass Schwerpunkt- und Konzepteinsätze innerhalb der Gebäude des Gefängniskomplexes durchgeführt werden. An den Durchsuchungen beteiligt sind auch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD).
Nachdem bereits zuvor Unmengen an Waffen, Waffenbestandteilen und Munition in dem Haftzentrum entdeckt worden waren, stellten die Asayîş-Einheiten auch am Freitag wieder in großem Umfang verschiedene Kriegsinstrumente sicher. Neben einer Vielzahl von Sturm- und Maschinengewehren, zahlreichen Patronen und Handgranaten wurden auch mehrere Sprengstoffwesten gefunden.
Die Stadtviertel Xiwêran (Ghweiran) und Zihûr (al-Zohour) sowie angrenzende Nachbarschaften werden ebenfalls intensiv von den Sicherheitskräften durchkämmt. Die Geländedurchsuchungen konzentrieren sich schwerpunktmäßig auf Schläferzellen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und ihre Unterkünfte.
Video: Hawarnews (ANHA)
Versuchte Erstürmung
Der Angriff des IS auf das Sina-Gefängnis war vergangene Woche Donnerstag nach monatelanger Vorbereitung erfolgt und wurde von der im Frühjahr 2019 von den QSD militärisch besiegten Terrororganisation propagandistisch als Wiederbelebung ausgeschlachtet. Die endgültige Niederschlagung des Ausbruchsversuchs erfolgte am Mittwoch und fiel zusammen mit dem Jahrestag des Sieges von Kobanê, der 2015 zugleich die erste Niederlage des IS darstellte. Laut einer vorläufigen QSD-Bilanz von Sonntag sind bei den Kämpfen 175 Islamisten getötet worden, 27 Mitglieder des militärischen Verbands sind im Sina-Gefängnis und der Umgebung ums Leben gekommen.