Fackelmarsch gegen Invasion in Minbic

In Minbic haben sich am Abend Tausende Menschen an einem Fackelmarsch gegen die türkisch-dschihadistische Invasion in Rojava beteiligt. Zu dem Protest hatte der lokale Jugendrat aufgerufen.

In der nordsyrischen Stadt Minbic folgten am Abend Tausende Menschen einem Aufruf des lokalen Jugendrats und beteiligten sich an einem Fackelmarsch gegen die türkisch-dschihadistische Invasion in Rojava. Die Demonstrant*innen versammelten sich an einer vielbefahrenen Kreuzung im Zentrum von Minbic und zogen kämpferisch durch die Stadt. Immer wieder wurden Parolen gerufen, mit denen zum Ausdruck gebracht wurde, dass die Bevölkerung am Widerstand gegen die Aggressoren festhält. Am Verkehrsknotenpunkt Al-Shaabi-Berhat stiegen die Menschen in ihre Fahrzeuge und bildeten einen langen Konvoi. Anschließend fuhren die Demonstrant*innen weiter bis zum Platz der Gefallenen, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. Ziyad Mistefa als Ko-Vorsitzender des Revolutionären Jugendrats von Minbic verlas eine Erklärung.

In der Erklärung hieß es:

„Als die revolutionäre Jugend von Minbic verurteilen wir die invasiven Angriffe des türkischen Staates und begrüßen den Widerstand, der sich dagegen formiert hat. Bei der Vereinbarung zwischen den USA und der Türkei über eine Feuerpause handelt es sich um nichts anderes als eine Mär - die barbarischen Angriffe auf Rojava werden fortgesetzt. Der türkische Staat tritt die universellen Menschenrechte mit Füßen und die internationale Gemeinschaft schaut zu. Jeder ist Zeuge davon, dass Erdoğan gemeinsam mit den Überresten des Islamischen Staates unser Land angreift.

Angesichts dessen lautet unsere Forderung an die gesamte Jugend, sich dem Widerstand gegen die Invasion an den vordersten Fronten anzuschließen. Bijî Berxwedana Rojava.“

Seit dem 9. Oktober führt das Nato-Land Türkei gemeinsam mit islamistischen Verbündeten einen Angriffskrieg gegen die selbstverwalteten Gebiete Nord- und Ostsyriens. Hunderte Zivilist*innen und Kämpfer*innen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind seitdem bereits ums Leben gekommen, fast 1.000 Personen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Über 200.000 Menschen sind auf der Flucht. Am Sonntag zogen sich die QSD aus der schwer umkämpfen Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) zurück. Zuvor wurden die eingeschlossenen Verwundeten und Leichen von einem Konvoi nach Til Temir evakuiert.