Die Explosion an einem Fahrzeug in Qamişlo vom Sonntag war nach Einschätzung der Asayîş offensichtlich ein gezielter Anschlag. Die unbekannten Täter hätten dazu einen selbstgebauten Sprengsatz, eine sogenannte „unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“ (USBV), verwendet und diese in dem Wagen platziert, teilte die Sicherheitsbehörde am späten Abend mit. Das habe eine Ermittlungsgruppe festgestellt, die nach der Explosion zusammengestellt wurde. Eine zweite Sprengfalle unterhalb des Fahrzeugs detonierte nicht und wurde kontrolliert gesprengt.
Die Bilanz des Anschlags: eine Tote und ein Schwerverletzter, der in Lebensgefahr schwebe. Hinweise zur Identität der Opfer gab die Asayîş vorerst nicht. Auch machte die Behörde keine Angaben darüber, ob es konkrete Tatverdächtige gibt. Man ermittele noch in alle Richtungen. In Militärkreisen hieß es, dass „Terrorgehilfen“ oder eigene Attentäter des türkischen Staates mutmaßliche Urheber des Anschlags sein könnten. Auch wird nicht ausgeschlossen, dass zusätzlich auch eine türkische Kampfdrohne an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnte. Darauf deutet jedenfalls das Wrack des Wagens hin. Die Explosion hat nicht unterhalb des Fahrzeugs stattgefunden.
Die Explosion in Qamişlo hatte sich am Sonntag um etwa 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) im zentralen Viertel Kornîş ereignet. Der Wagen bewegte sich auf einer viel befahrenen Straße, als es zu der Detonation kam, und geriet unmittelbar in Brand. Als die Asayîş und die Feuerwehr am Tatort eintrafen, hatten Anwohner und Ladenbetreiber erste Löschmaßnahmen eingeleitet und die Opfer aus dem Fahrzeug befreit. Der betroffene Abschnitt auf der Straße ist gesperrt. Mit einer Aufhebung der Straßensperre ist frühestens am Montag zu rechnen.