Erdoğans blutiges Efrîn-Tagebuch

Bei der türkischen Militärinvasion in Efrîn wurden seit dem 20. Januar über 300 Zivilisten getötet und 1200 verletzt.

Der türkische Regierungssprecher Bekir Bozdağ hat gestern erneut auf einer Pressekonferenz behauptet, keinem Zivilisten in Efrîn habe „auch nur die Nase geblutet“. Damit versucht er, die Kriegsverbrechen des türkischen Staates und der von ihm beauftragten islamistischen Gruppierungen zu vertuschen. Die in Efrîn begangenen Massaker an über 300 Zivilisten sind jedoch von dem Kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd), dem Gesundheitsrat des Kantons Efrîn, dem Avrîn-Krankenhaus und dem Menschenrechtsverein Rojava dokumentiert worden.

Die Kriegsverbrechen des türkischen Staates sind außerdem von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) aufgezeichnet worden. Eine Zusammenfassung der Berichte der Einrichtungen aus Efrîn soll den Vereinten Nationen und internationalen Gerichtshöfen vorgelegt werden.

Nach Angaben des Gesundheitsrates des Kantons Efrîn sind innerhalb der ersten 52 Tage der türkischen Militärinvasion 232 Zivilisten getötet worden, darunter 35 Minderjährige und 29 Frauen. 668 Zivilisten waren bis zu diesem Zeitpunkt verletzt worden, darunter 90 Minderjährige und 100 Frauen. Nach zwei Monaten der türkischen Luft- und Bodenangriffe hatte die Anzahl der getöteten Zivilisten die 300 überschritten. An Verletzten wurden über 1200 Zivilisten gezählt. Die Anzahl der Hinrichtungen, die nach der türkischen Besatzung des Stadtzentrums stattgefunden haben, steht noch nicht fest.

ANF hat bereits zu verschiedenen Zeitpunkten die Namen der zivilen Todesopfer aus Efrîn veröffentlicht. Zuletzt wurde eine in die verschiedenen Bezirke des Kantons unterteilte Todesliste dokumentiert. Aufgrund der erneuten Behauptung des türkischen Regierungssprechers Bekir Bozdağ, dass der Zivilbevölkerung kein Schaden zugefügt wurde, veröffentlichen wir einen Ausschnitt der vom türkischen Staat in Efrîn begangenen Massaker.

20. JANUAR

Name: Feyza Bedir El Hisên

Ort: Meryemin

Alter: 24

21. JANUAR

Name: Daryana Mihemed Sido (verwundet)

Ort: Edema

Alter: 15

22. JANUAR

Name: Şeyik Murad

Ort: Şiyê

Alter: 70

22. JANUAR

Namen: Sami Mihemed Hüseyin und Maraat Numan

Ort: Meryemin

Alter: 16 und 17

23. JANUAR

Name: Maaz Horo Şêxo

Ort: Cindirêsê

Alter: -

24. JANUAR

Name: Şêro Welid

Ort: Hec Xelîl / Raco

Alter: 17

24. JANUAR

Name: Ebdulqadir Menan Hamo

Ort: Cumê /Şera

Alter: 50

28. JANUAR

Name: Ebdullah Mihemed Kino

Ort: Kokebê / Şêrawa

Alter: 4

28. JANUAR

Name: Hasan Ebdulah Kano (Fünf Mitglieder einer Familie getötet)

Ort: Edema

Alter: 12

29. JANUAR

Name: Ebdulah Kino

Ort: Qubê

Alter: 50

30. JANUAR

Name: Nasibe Reşîd

Ort: Hesen / Raco

Alter: 60

31. JANUAR

Name: Arhat Ehmed Eliko

Ort: Torna

Alter: 9

2. ŞUBAT

Name: Mihemed Mihemed Horo (verwundet)

Ort: Xalîlçe

Alter: 17

4. FEBRUAR

Name: Ehmed Mihemed Horo

Ort: Zeytûnakê

Alter: 77

5. FEBRUAR

Name: Emine Xelil Horo

Ort: Kotana / Bilbilê

Alter: 70

6. FEBRUAR

Name: Rifet Celûsî

Ort: Corkê/Şera

Alter: -

8. FEBRUAR

Name: Ferhad Ibêş

Ort: Ramadi/Şiyê

Alter: 50

9. FEBRUAR

Name: Mehmud Bader Dermeş

Ort: Cindirêsê

Alter: 10

11. FEBRUAR

Name: Heyder Mihemed Elî (verletzt)

Ort: Derwiş / Şera

Alter: 56

13. FEBRUAR

Namen: Fehima Hemada und Alterar Hemûdê

Ort: Hika

Alter: 45

14. FEBRUAR

Name: Ruha Ehmed Mihemed (verletzt)

Ort: Mehmudiye/Efrîn

Alter: 10

16. FEBRUAR

Name: Abdulrahman Sakar

Ort: Yalangozê

Alter: 50

19. FEBRUAR

Name: Heyfa Mihemed Kalaho

Ort: Basûtê / Şêrawa

Alter: 13

22. FEBRUAR

Name: Ebdulrezaq Mihemed İbrahim (verletzt)

Ort: Cindirêsê

Alter: 45

25. FEBRUAR

Name: Mihemed Omer Hemo (verletzt)

Ort: Celemê

Alter: 48

26. FEBRUAR

Name: Raşid Abdulhenan Sîdo

Ort: Berkêşa/Bilbilê

Alter: 43

1. MÄRZ

Name Hebibe Xelil Mihemed

Ort: Meydankê

Alter: 40

5. MÄRZ

Name: Diyana Gazi El Saleh

Ort: Firêriyê/Cindirêsê

Alter: 3 Monate

10. MÄRZ

Name: Naqîb Şeyko

Ort: Termişa/Şiyê

Alter: 55

10. MÄRZ

Name: Mihemed Mihemed Xelil

Ort: Heyat/Raco

Alter: 55

16. MÄRZ

Bei Angriffen auf die Stadt Efrîn wurden 21 Zivilisten getötet und über 50 verletzt.