Efrîn: Umsiedlung erst aus Ost-Ghouta, dann Idlib und Atme

Nach der Zwangsvertreibung der Bevölkerung von Efrîn werden salafistische Gruppen aus Ost-Ghouta in der Stadt angesiedelt. Im weiteren Verlauf sollen Tausende Menschen aus Idlib und dem Flüchtlingscamp Atme nach Efrîn gebracht werden.

Bis die türkische Invasionsarmee in Efrîn einfiel, galt die Stadt als einer der friedlichsten Orte in Syrien. Hunderttausende Flüchtlinge aus ganz Syrien ließen sich hier nieder. Aufgrund der türkischen Angriffe musste die Zivilbevölkerung aus der Stadt evakuiert werden. Der türkische Staat siedelt jetzt Angehörige der so genannten Freien Syrischen Armee (FSA) in Efrîn an.

Efrîn soll künftig zum Verwaltungsgebiet von Hatay gehören. Die Türkei will einen Gouverneur ernennen. Momentan kommen gruppenweise aus Ost-Ghouta evakuierte Salafisten mit ihren Familien in Efrîn an. Nach Ost-Ghouta soll die Umsiedlung aus Idlib und dem dortigen Flüchtlingscamp Atme erfolgen.

Wie die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) berichtet, erklärt eine aus Sicherheitsgründen anonym bleibende Quelle in Efrîn die Situation folgendermaßen:

„Der IS hat sein Erscheinungsbild verändert und ist als FSA wieder aufgetaucht. Die FSA wurde als Bodentruppe der Türkei benutzt. Hätte Russland nicht den Luftraum geöffnet, hätte Efrîn niemals besetzt werden können. In der Stadt sind jetzt vor allem FSA-Angehörige. Zivilisten gibt es kaum. Es werden aus Ost-Ghouta Evakuierte angesiedelt. Im Moment gibt es knapp 50.000 Personen, die in Idlib darauf warten, nach Efrîn gebracht zu werden. Sie werden sich in Unterkünften niederlassen, die die Türkei bauen will. Zurzeit sind der Rote Halbmond und andere Institutionen hier. Nach Idlib werden die Menschen aus dem Flüchtlingscamp Atme und danach aus den Flüchtlingslagern in der Türkei in Efrîn angesiedelt werden. Die Angehörigen der FSA haben jedoch Vorrang. Wie in Azaz und anderen von der Türkei kontrollierten Gebieten wird ein Gouverneur ernannt werden.“