Drohnenangriffe und Artilleriefeuer am Tişrîn-Damm
Die Tişrîn-Talsperre in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien befindet sich nach wie vor im Fokus von Besatzungsangriffen der Türkei und ihrer Proxytruppe SNA.
Die Tişrîn-Talsperre in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien befindet sich nach wie vor im Fokus von Besatzungsangriffen der Türkei und ihrer Proxytruppe SNA.
Die Tişrîn-Talsperre in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien befindet sich nach wie vor im Fokus von Besatzungsangriffen der Türkei und ihrer Proxytruppe SNA. Im Umland der Energieanlage schlagen von Drohnen und Artillerie abgefeuerte Geschosse ein. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) berichtete am Samstag von intensivem Beschuss der Südseite. Gesicherte Angaben zum Ausmaß der Angriffe sowie Hinweise auf mögliche Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Die am Euphrat gelegene Tişrîn-Talsperre ist für Nord- und Ostsyrien von strategischer Bedeutung. Sie liefert sowohl Wasser als auch Strom in wichtige Teile Nord- und Ostsyriens, wie etwa in die Stadt Minbic und Kobanê, und dient Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen entlang des Flusses. Die Dammanlage ist aber auch für den Verlauf weiterer Auseinandersetzungen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und der Türkei-gesteuerten Dschihadistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) von Belang. Sollte der Staudamm fallen, droht eine Offensive auf die symbolträchtige Stadt Kobanê.
Die Angriffe gegen die Talsperre setzten am 8. Dezember 2024 ein – dem Tag des Sturzes des Regimes von Baschar al-Assad. Die Türkei und deren Verbündete versuchen, die QSD östlich des Euphrat zu drängen und weitere Gebiete Nord- und Ostsyriens zu besetzen. Seit inzwischen Wochen ist die Talsperre infolge schwerer Bombardierungen außer Betrieb, fast eine halbe Million Menschen in Minbic, Kobanê und anderen Gebieten haben keinen Zugang zu Strom und Wasser. Zudem droht aufgrund durch türkischen Beschuss verursachter Schäden ein Dammbruch, der eine Katastrophe mit Auswirkungen bis in den Irak auslösen könnte.
Um gegen die fortgesetzten Angriffe am Tişrîn-Damm zu protestieren, findet seit dem 8. Januar eine zivile Mahnwache auf dem Gelände der Energieanlage statt – deren Teilnehmende ebenfalls gezielt von der Türkei und ihren Verbündeten angegriffen werden. Seit Beginn der friedlichen Initiative wurden nach Angaben des Gesundheitskomitees der nordostsyrischen Selbstverwaltung mindestens 21 Menschen bei Luft- und Drohnenangriffen getötet, 203 weitere Personen wurden verletzt (Stand 23. Januar). Unter den Opfern sind auch mehrere Journalist:innen, Sanitäter:innen und Aktivist:innen. Auch zwei Deutsche wurden bei den Angriffen verletzt.