Delegation aus Katalonien besucht Nordostsyrien
Eine Delegation aus Katalonien besucht das Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien, um sich über die Lage vor Ort zu informieren und Unterstützungsmöglichkeiten zu evaluieren.
Eine Delegation aus Katalonien besucht das Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien, um sich über die Lage vor Ort zu informieren und Unterstützungsmöglichkeiten zu evaluieren.
Eine Delegation aus Katalonien ist in Qamişlo mit den Vorsitzenden der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien zusammengetroffen. Mitglieder der Delegation sind Abgeordnete des katalanischen Parlaments und des Stadtrats von Barcelona.
Auf der gemeinsamen Sitzung wurde über das System der Selbstverwaltung und die politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten im nordostsyrischen Autonomiegebiet gesprochen. Beide Seiten brachten ihre Ansichten zur aktuellen Situation in Syrien zur Sprache, außerdem ging es um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Katalonien und Nordostsyrien.
Abdulkarim Omar, der die auswärtige Abteilung der Selbstverwaltung zusammen mit Daniya Remedan leitet, erklärte im Gespräch mit seinen Gästen: „Unsere diplomatische Arbeit basiert auf den Beziehungen zu zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, Gewerkschaften, Basis-, Frauen- und Jugendbewegungen, Intellektuellen und akademischen Kreisen. Wir sind sehr erfreut über Ihren Besuch.“
Video: ANHA
Weitere Gesprächsthemen waren die Menschenrechtsverletzungen und die Türkisierung in den besetzten Gebieten Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî, die gewaltsame Veränderung der demografischen Struktur in Nordsyrien und der Wassermangel durch die türkische Staudammpolitik. Abdulkarim Omar betonte, dass insbesondere in Hesekê eine humanitäre Krise droht, weil die Türkei Wasser als Kriegswaffe nutzt. Außerdem wies er darauf hin, dass der Grenzübergang Til Koçer (Yarubiyah) für humanitäre Hilfslieferungen geöffnet werden muss. Über den irakisch-syrischen Grenzübergang konnten bis 2020 Hilfsgüter der Vereinten Nationen unabhängig vom syrischen Regime in Damaskus in den Nordosten des Landes gelangen. Seit Januar 2020 ist dieser Grenzübergang aufgrund eines Vetos von Russland und China im UN-Sicherheitsrat geschlossen.
Die Gäste aus Katalonien erklärten, dass sie sich bei ihrem Besuch über die politische und gesellschaftliche Lage und die bestehenden Schwierigkeiten in Nordostsyrien informieren wollen, um Möglichkeiten der Unterstützung zu evaluieren.