DAANES: Freiwillige Rückkehr für Binnenvertriebene in Syrien

Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) kündigte öffentlich an, syrischen Binnenvertriebenen, die sich derzeit in Camps in den Gebieten der DAANES aufhalten, die Rückkehr in ihre ursprünglichen Heimatregionen zu erleichtern.

Rückkehr für vertriebene Familien

Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) gab am Donnerstag, 23. Januar 2025, in einer Pressemitteilung bekannt, syrischen Binnenvertriebenen, die derzeit in Camps in den Gebieten der DAANES leben, die freiwillige Rückkehr an ihre ursprünglichen Wohnorte in Syrien zu erleichtern. Diese Ankündigung beziehe sich insbesondere auf syrische Bürger:innen, die sich im Camp Hol im Nordosten Syriens aufhalten.

Viele Familien zögerten aufgrund der Präsenz des Assad-Regimes

In der Erklärung schreibt das Büro für Binnenvertriebene und Geflüchtete der DAANES zu den Hintergründen: „Mit dem Fall des Assad-Regimes am 8. Dezember des vergangenen Jahres hat in Syrien eine neue Phase begonnen. In dieser neuen Phase geben wir bekannt, dass syrischen Bürgerinnen und Bürgern, die derzeit im Camp Hol leben, die Möglichkeit zur freiwilligen Rückkehr in ihre Heimatregionen eröffnet wird. Diese Entscheidung wurde bereits früher getroffen. Jedoch zögerten viele Familien aufgrund der Präsenz des Assad-Regimes, diesen Schritt zu wagen. Mit dem Fall des Regimes entfällt diese Angst, und ein Verbleib im Camp ist nicht mehr notwendig. Wir werden unsererseits alle notwendigen Maßnahmen ergreifen und die Rückkehr für interessierte Familien organisieren.“

Aufruf zu internationaler Unterstützung

Die Selbstverwaltung habe bereits im Oktober 2020 die Entscheidung getroffen, dass alle vertriebenen Syrer:innen, die das Camp Hol verlassen möchten, in ihre ursprünglichen Gebiete zurückkehren könnten. Im Zusammenhang mit dem Sturz des Assad-Regimes rückten nun einige humanitäre Themen stärker in den Fokus. Demnach sei eines der drängendsten Themen, das eine erhebliche Belastung für die DAANES darstelle, das Schicksal der Binnenvertriebenen und Geflüchteten.
Die Selbstverwaltung rief internationale humanitäre Organisationen auf, die Hilfe und Unterstützung für vertriebene Syrer:innen auszuweiten, die aufgrund des anhaltenden Konflikts Zuflucht im Nordosten Syriens gesucht hatten. Viele dieser Vertriebenen lebten derzeit in den Camps Al-Areesha, Al-Mahmoudli, Twaihina und Abu Khashab.

Rückkehrmöglichkeiten für Vertriebene aus türkisch besetzten Gebieten

In der Erklärung wird zudem die Notwendigkeit betont, dass die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft eine klare Haltung gegenüber den Vertriebenen aus Efrîn, Girê Spî (Tall Abyad), und Serêkaniyê (Ras al-Ain) einnehmen. Es müsse sichergestellt werden, dass diese Menschen sicher und mit internationalen Garantien in ihre Heimatregionen zurückkehren können.

Bekenntnis zur humanitären und moralischen Verantwortung

Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien versicherte, ihrer humanitären und moralischen Verantwortung gegenüber den Binnenvertriebenen und Geflüchteten verpflichtet zu bleiben und erneuerte ihr Bekenntnis zum Recht auf eine freiwillige und sichere Rückkehr unter internationalem und UN-Schutz sowie zur Bereitstellung des notwendigen Schutzes für die Rückkehrenden. Khaled Davrisch, Repräsentant der DAANES in Deutschland, hob noch einmal hervor: „Dieser Schritt unterstreicht unser Engagement für Stabilität und humanitäre Lösungen. Eine solche Lösung muss auch für die sichere und würdige Rückkehr der Vertriebenen aus Efrîn, Girê Spî und Serêkaniyê gefunden werden.“

Die vollständige Erklärung der Selbstverwaltung finden Sie hier: https://nordundostsyrien.de/