Corona-Regeln werden in Autonomiegebieten wieder verschärft

Nach vermehrten Neuinfektionen in Regimegebieten und in den Nachbarländern hat die nordostsyrische Autonomieverwaltung die im Juni gelockerten Corona-Regeln wieder verschärft.

In den syrischen Regimegebieten und den Nachbarländern nehmen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus stark zu. Vor diesem Hintergrund hat die nordostsyrische Selbstverwaltung die Mitte Juni gelockerten Corona-Regeln wieder verschärft. Ab dem 13. Juli werden alle Grenzübergänge wieder geschlossen, heißt es im Corona-Dekret Nummer 70. Einreisende nach Nord- und Ostsyrien kommen für vierzehn Tage in Quarantäne. Leichen von Personen, die außerhalb der selbstverwalteten Zone gestorben sind, dürfen ab übernächsten Montag vorerst nicht ins Autonomiegebiet überführt und beerdigt werden.

Es bleibt auch bei der erweiterten Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in Gotteshäusern, auf Trauerfeiern, öffentlichen Veranstaltungen wie Demonstrationen und den Abstandsregeln. Für Schüler*innen und Studierende gelten bis zum Ende der Prüfungsphase jedoch gelockerte Regeln. 

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien bereits im März alle Zugänge in das Autonomiegebiet geschlossen. Der Grenzübergang Sêmalka nach Südkurdistan ist bereits seit dem 27. Februar als Präventionsmaßnahme gesperrt. Um den in Nordostsyrien lebenden Menschen die Rückkehr zu ermöglichen, ist der Grenzübertritt seit dem 27. Mai wieder erlaubt. 

In Nordostsyrien ist bisher ein Mensch an COVID-19 verstorben. Die Autonomieverwaltung hat früh auf die Corona-Pandemie reagiert und am 23. März als Präventionsmaßnahme eine Ausgangssperre verhängt. Das Ausgangsverbot galt zuletzt nur noch von 19 bis 6 Uhr und wurde Mitte Juni aufgehoben. Für den Fall eines Infektionsverdachts wurden in ganz Nord- und Ostsyrien Quarantänestationen eingerichtet.

Seit dem 20. Mai ist auch der Zugang in die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete über die Grenzposten Tabqa und Tahya bei Minbic für den Lieferverkehr und humanitäre Zwecke wieder geöffnet. Auch diese Übergänge werden in einer Woche geschlossen.