Tausende Menschen aus Nord- und Ostsyrien haben Abschied von den fünf QSD-Gefallenen Sosin Bîrhat, Rênas Roj, Egîd Girkêlegê, Rûbar Hesekê und Seyfullah Ehmed genommen, die am Donnerstag bei Drohnenangriffen des türkischen Staates in Til Temir und Qamişlo getötet wurden. Unzählige Menschen reisten aus nahezu allen Regionen der Autonomiegebiete nach Hesekê, um den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen.
Die Särge mit den Leichnamen wurden in einer Prozession durch die Stadt begleitet. Entlang der Straßen, die der Trauerzug kilometerweit passierte, standen Menschen dicht an dicht und spendeten den Gefallenen Applaus. Die Fenster und Häuser waren von weinenden Menschen besetzt. Auf dem Friedhof Şehîd Dijwar wurden die Toten mit einer Militärzeremonie gewürdigt. Den Sarg von der YPJ-Kommandantin Sosin Bîrhat, die auch dem Militärrat der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) angehörte, trugen Frauen auf ihren Schultern.
Eine Schweigeminute für die Gefallenen
Unter der Trauergemeinde befanden sich die Ko-Vorsitzenden der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens, Verantwortliche der Selbstverwaltungsräte, Geistliche und Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kultur sowie führende Mitglieder der Militärverbände QSD, YPG, YPJ und Asayîş.
Video: ANHA
YPJ-Kommandantin: Unser Wille ist unbesiegbar
Die YPJ-Kommandantin Arzî Hesen kündigte in einer Ansprache Vergeltung für den Tod ihrer Weggefährt:innen an. Das Ziel der Türkei sei es, das in Nord- und Ostsyrien gelebte Projekt einer demokratischen Nation zu vernichten, sagte Hesen. „Die Besatzer werden durch ihre gesteigerten Angriffe unseren Willen nicht brechen können. Wir halten am Widerstand fest, Aufgabe ist keine Option. Bis zum letzten Tropfen unseres Blutes werden wir kämpfen und unsere Völker gegen den türkischen Besatzerstaat verteidigen. Solange uns die Unterstützung unserer Bevölkerung gilt, kann uns niemand bezwingen.“
YPJ-Kommandantin Arzî Hesen
Der Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Cizîrê-Region, Talat Younes, bezeichnete die andauernden Angriffe der Türkei und ihrer Besatzungsmilizen als „Teil des schleichenden Genozids“ an den Völkern Nord- und Ostsyriens und verurteilte die internationale Gemeinschaft, die diese Angriffe dulde. „Der türkische Staat ist auf einem Vernichtungsfeldzug gegen uns und führt ethnische Säuberungen durch. Aber die Welt schweigt“, so Younes.
Auch drei Asayîş-Mitglieder wurden verabschiedet
Nach weiteren Reden wurden die Gefallenenurkunden verlesen und den Hinterbliebenen ausgehändigt. Unter der Parole „Şehîd namirin“ (Gefallene sind unsterblich) wurde Rûbar Hesekê auf dem Şehîd-Dijwar-Friedhof beerdigt. Gleichzeitig fand die Bestattung von den Asayîş-Mitgliedern Hozan Umer (Ariş Cizîrê), Farûq Mihemed (Yehiya Çiya) und Mihemed Seîd Esed (Goran) statt. Die Leichname von Rênas Roj und Egîd Girkêlegê wurden zur Bestattung nach Dêrik überführt, Seyfullah Ehmed wird in Til Temir beerdigt. Der Sarg von Sosin Bîrhat wird nach Şehba gebracht.
Angehörige der Gefallenen