Besitz von in Efrîn Verbliebenen wird geraubt
Nach den massiven Plünderungen durch den türkischen Staat und seine Milizen beginnen nun gezielte Repressalien gegen Familien, die in Verbindung mit der Autonomen Selbstverwaltung stehen.
Nach den massiven Plünderungen durch den türkischen Staat und seine Milizen beginnen nun gezielte Repressalien gegen Familien, die in Verbindung mit der Autonomen Selbstverwaltung stehen.
Mit dem Einmarsch der türkischen Armee und seiner Milizen, wurden Hunderttausende vertrieben, Häuser geplündert und in Folge eine Siedlungspolitik zur Veränderung der Demographie der Region ins Leben gerufen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ANHA hat der türkische Staat begonnen in Häusern der vertriebenen kurdischen Bevölkerung arabische und turkmenische Familien anzusiedeln. Ebenso hat die Ansiedlung von Hunderten aus Ost-Ghouta evakuierten Familien von Dschihadisten in der Region Efrîn-Cindirês begonnen.
Nachdem zunächst vor allem die Häuser von Vertriebenen für diese Siedlungspolitik genutzt wurden, hat man nun begonnen die Häuser und Grundstücke der in der Stadt verbliebenen Menschen zu beschlagnahmen. Andererseits bedrohen Milizen die Bewohner*innen der Stadt mit dem Tode, damit sie ihre Grundstücke veräußern. A. A., der immer noch in der Stadt lebt, berichtet, dass er dazu gezwungen werde, sein Grundstück mit 3.000 Olivenbäumen an die Familie eines Mitglieds des Al-Qaida-Ablegers al-Nusra zu verkaufen. Als A. A. seine Weigerung äußerte, kamen die Milizen zu ihm nach Hause und bedrohten ihn mit dem Tode. A. A. erklärt, er fürchte um sein Leben.
Der Besitz von Einwohner*innen wurde beschlagnahmt
Weiterhin wird berichtet, dass der Besitz von Menschen, die in Verbindung mit der Demokratisch Autonomen Selbstverwaltung von Efrîn gebracht werden, vom türkischen Staat beschlagnahmt werden. Der Einwohner von Efrîn M. N. erklärt: „Das Leben in Efrîn ist zu einem Alptraum geworden. Die Banden erlauben uns nicht uns im Landkreis oder im Dorf zu bewegen. Wir wissen nicht, was mit uns passieren wird.“ M. N. berichtet, dass die Milizen und die türkische Armee kurdische Kollaborateure dabei haben, die dann Beschuldigungen aussprechen, wer mit der Selbstverwaltung zusammengearbeitet hätte und dann diesen Personen ihr Besitz beschlagnahmt werde.
Familie entführt
Die Menschen in der Stadt berichten außerdem, dass der Bürger N. E. zusammen mit seiner sechsköpfigen Familie von türkischen Soldaten und Milizen entführt worden sei und dass es keinerlei Informationen über den Aufenthaltsort der Familie gebe.