Besatzungsangriffe auf Westen von Minbic

Die Dörfer in Minbic stehen unter Dauerbeschuss der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen. Auch heute schlugen Granaten in zivilen Siedlungsgebieten ein, die Angriffe werden fortgesetzt.

Terror in türkisch-dschihadistischem Gewand

Der Kanton Minbic (Manbidsch) in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien steht seit Wochen unter Dauerbeschuss türkisch-dschihadistischer Aggressoren. Auch am Dienstag schlugen in der Besatzungszone abgefeuerte Granaten in zivilen Siedlungsgebieten ein. Wie die Enîya Kurdan (Kurdische Front) mitteilte, konzentrieren sich die Attacken auf das etwa 25 Kilometer westlich der Kantonshauptstadt Minbic gelegene Al-Arimah sowie das wenige Autominuten nördlich von der Kleinstadt befindliche Dorf Qart Wiran.

Etwa siebzehn Einschläge von Mörsergranaten verzeichnete Enîya Kurdan eigenen Angaben nach bislang in den beiden Orten. Vornehmliches Ziel der Angriffe seien Anbauflächen am Rande von Wohngebieten, ob Menschen verletzt wurden, sei unklar. An einigen Stellen seien bereits Flächenbrände ausgebrochen, teilte der dem Militärrat von Minbic angeschlossene Verband weiter mit. Da die Gefahr weiterer Bombardierungen bestehe, konnte das Ausmaß der Schäden noch nicht bestimmt werden.

Rauchwolke steigt über Al-Arimah auf (c) MMC via ANHA

In der Umgebung von Minbic kommt es seit der Besetzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) im Herbst 2019 im Rahmen eines „Krieges niedriger Intensität“ regelmäßig zu Angriffen, vor allem durch Söldner des von der Türkei aufgebauten Milizverbandes „Syrische Nationalarmee” (SNA). Seit Beginn der Frühjahrsernte nehmen die Attacken immer heftigere Ausmaße an. Minbic stellte während der Herrschaft der Terrororganisation „Islamischer Staat” (IS) den Knotenpunkt zur logistischen Versorgung des selbsternannten Kalifats aus der Türkei dar und ist am 15. August 2016 befreit worden. Für die Verteidigung der Region sorgt der Militärrat Minbic (MMC), der eine Komponente der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist.

Titelfoto: Kämpfer der Enîya Kurdan an der Minbic-Front, Archiv