„Besatzer-Rat“ findet in Efrîn keine Anerkennung

Der gestern von den türkischen Besatzern gegründete und aus 20 Personen bestehende „Afrin-Rat“ stößt auf Widerstand. Wie Dr. Osman Şêx Îsa als Ko-Vorsitzender des Kantons Efrîn erklärte, bestehe kein Unterschied zu den „bewaffneten Banden“.

Nach der am 20. Januar eingeleiteten Militärinvasion in Efrîn durch türkische Soldaten und islamistische Hilfstruppen hat der türkische Staat gestern die Gründung einer „Regionalregierung“ bekannt gegeben. Die vom türkischen Geheimdienst MIT zusammengestellte Gruppierung besteht aus 20 Personen und wird von den Menschen aus Efrîn als „Rat der Verräter" bezeichnet.

Die erste Reaktion auf den in den türkischen Medien propagierten Rat erfolgte von Dr. Osman Şêx Îsa, dem Ko-Vorsitzenden des Kantons Efrîn: „Für uns besteht kein Unterschied zwischen bewaffneten und politischen Banden“, erklärte er. Die Bevölkerung Efrîns werde diese Gruppierung niemals anerkennen und bis zur Niederlage der hinter dem Rat stehenden Kräfte weiterkämpfen.

Weiter erklärte Dr. Osman Şêx Îsa: „Efrîn hat bereits eine legitime und gewählte Leitung. Wir lehnen diesen Rat ab, denn er besteht aus Bandenmitgliedern, die Efrîn besetzt und bombardiert und die Massaker an der Bevölkerung unterstützt haben. Sie sind nicht die Repräsentanten der Menschen aus Efrîn und niemand wird sie als solche anerkennen. In Efrîn gibt es keinen Platz für diese Banden. Es ist gleichgültig, ob es sich um militärische, politische oder diplomatische Kräfte handelt, unter ihnen gibt es keinen Unterschied. Wer dem Genozid am kurdischen Volk zugestimmt hat, kann kein Volksvertreter sein. Bei dem Rat handelt es sich um eine Gruppierung des türkischen Geheimdienstes. Der türkische Staat hat sie mit Dollars gekauft und sie haben die Bevölkerung verkauft. Wir werden unseren Kampf in und außerhalb Efrîns fortsetzen, bis diese Banden und ihre Eigentümer verschwunden sind.“

Die offizielle Nachrichtenagentur des türkischen Regimes hatte gestern gemeldet, dass ein Rat aus 20 Personen gegründet worden sei. Von den 20 Personen seien „elf Kurden, acht Araber und ein Turkmene“. Vorsitzender soll Züheyir Haydar sein. Weiter werden „Zekeriye Muhammed, Casim el Siferi, Ahmet Hac Hasan, Abdürrahman Naccar, Horo Osman und Muhammed Şeyh Raşit" als Mitglieder eines „Exekutivausschusses“ benannt.

Züheyir Haydar erklärte gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur, der „Rat“ sei unter dem Dach einer „Nationalen Koalition oppositioneller und revolutionärer Kräfte Syriens“ gegründet und an „den lokalen Rat in Aleppo angebunden“.