Mit einer Trauerfeier in Deir ez-Zor haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) Abschied von Ronî Welat genommen. Der Kommandant des multiethnischen Bündnisses war am Dienstag bei einem Terroranschlag im Osten von Syrien ums Leben gekommen. Zahlreiche Trauergäste, unter ihnen Mitglieder der Generalkommandantur der QSD, Angehörige aller Kampfverbände und Stammesvertreter aus der Region, versammelten sich in der Militärakademie von Deir ez-Zor, um dem Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen.

Loqman Xelîl vom Militärrat der QSD würdigte Ronî Welat in einer Rede als vorbildlichen Menschen und hob seine Verdienste für die Bevölkerung Nord- und Ostsyriens hervor. Er habe die Freiheit und Revolution nicht nur propagiert, sondern gelebt. „Hevalê Ronî kämpfte für den Aufbau einer Verteidigungskraft nach den Prinzipien der demokratischen Nation, den Schutz der Errungenschaften der Völker und den Aufbau eines würdevollen und freien Lebens.“

Nord- und Ostsyrien sei Ronî Welat für immer zu Dank verpflichtet. „Er war Hoffnung und ein Versprechen – für alle Menschen in der Region. Genosse Ronî leistete Widerstand gegen den IS, dessen Territorialherrschaft hier in Deir ez-Zor ein Ende fand. Er unternahm auch große Anstrengungen, um das plurale soziale Gefüge Syriens wiederherzustellen. Kommandant Ronî hat nicht nur für die Menschen in Nord- und Ostsyrien, sondern für das gesamte syrische Volk unschätzbare Dienste geleistet.“

Nach weiteren Redebeiträgen fand ein militärisches Abschiedszeremoniell statt, das von einer Ehrenformation des Kommandos Spezialkräfte (Hêzên Komandos) und von der Antiterroreinheit der Asayîş (Innere Sicherheit) durchgeführt wurde. Viele Kämpferinnen und Kämpfer der QSD schulterten den Sarg anschließend aus der Militärakademie, der Trauerzug folgte. Der Sarg wurde zu einem Konvoi geleitet, mit dem die sterblichen Überreste Ronî Welats nach Qamişlo gebracht wurden. Dort nehmen Familienangehörige und die Bevölkerung heute Abschied von dem Kommandanten.

Ronî Welat

Ronî Welat hieß mit bürgerlichem Namen Şervan Hesen und entstammte einer kurdischen Familie aus Qamişlo. Er hat jahrelang gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gekämpft und war an den Befreiungsoffensiven in Minbic, Tabqa und Raqqa beteiligt. Außerdem kommandierte er die Operation in der letzten IS-Enklave Hajin an der Grenze zum Irak, mit der 2019 der IS militärisch zerschlagen wurde. Zu seiner Beerdigung werden tausende Menschen aus allen Gebieten der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien erwartet.