Abdi fordert Rechenschaft für Blutvergießen in Latakia

Der QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi hat ein Ende der Gewalt an der alawitischen Bevölkerung im Westen Syriens und Rechenschaft für die Verantwortlichen gefordert. Unter ihnen seien auch Dschihadistenmilizen, die von der Türkei gesteuert werden.

Pogrome an Alawit:innen

Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, hat den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa dazu aufgefordert, die Verantwortlichen der Gewalt in den Küstenregionen des Landes zur Rechenschaft zu ziehen. Es sei ein dringendes Eingreifen erforderlich, um die „Massaker“ zu stoppen, sagte Abdi gegenüber Reuters. Er wies darauf hin, dass unter den Beteiligten der Tötungen auch Dschihadisten von Milizen seien, die von der Türkei gesteuert werden.

In den westsyrischen Regionen Latakia, Tartus und Hama finden seit Donnerstag Massaker an der alawitischen Bevölkerung statt. Die Zahl der getöteten Zivilist:innen ist bis Montagfrüh nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) bereist auf mindestens 973 gestiegen. Unter den Opfern befinden sich auch viele Frauen, Kinder und alte Menschen. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte sogar noch wesentlich höher liegen. Das Massenmorden ist ungebrochen im Gange.

Truppen neuer „Regierung“ schüren konfessionelle Konflikte

Abdi forderte al-Scharaa auf, „die Methode zur Bildung der neuen syrischen Armee und das Verhalten der bewaffneten Gruppen zu überdenken“. Einige dieser Fraktionen würden ihre Position in der Armee ausnutzen, „um konfessionelle Konflikte zu schüren und persönliche Rechnungen zu begleichen“, sagte er. Al-Scharaa, der Chef der offiziell aufgelösten Dschihadistenallianz „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS) ist, die die Islamistenoffensive zum Sturz des Assad-Regimes im Dezember anführte, ließ sich im Januar zum Interimspräsidenten ernennen. Als eine seiner ersten Amtshandlungen löste er die alten Streitkräfte auf und bildete eine neue Armee aus Dschihadistenmilizen.