Şehba: Dringender Aufruf für medizinische Hilfe

Auf einer Pressekonferenz machten die Gesundheitsräte der Kantone Efrîn und Şehba darauf aufmerksam, dass Hunderttausenden Zivilisten der Zugang zu Medikamenten und gesundheitsfördernden Maßnahmen vorenthalten wird.

In Ehres haben die Gesundheitsräte der Kantone Şehba und Efrîn in einer gemeinsamen Presseerklärung Informationen über den Gesundheitszustand Hunderttausender Zivilist*innen bekanntgegeben, die im Zuge der Angriffe der türkisch-dschihadistischen Besatzungsarmee von Efrîn nach Şehba evakuiert worden waren. Die Presseerklärung, an der mehrere Mitarbeiter*innen und Helfer*innen des kurdischen roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd) teilgenommen haben, wurde von dem Arzt Dr. Azad Sebrî verlesen.

Sebrî betonte, dass mehrere Hundert Zivilist*innen während der 58 Tage anhaltenden Luft-und Bodenangriffe des türkischen Staates und angegliederter Dschihadisten ums Leben gekommen seien und weitere Tausende verletzt wurden. Weiter sagte der Arzt: „Aufgrund der systematisch angewandten Massaker an der Zivilbevölkerung waren mehrere Hunderttausend Menschen gezwungen, nach Şehba und Şêrawa zu fliehen. Während der Flucht sind ebenfalls unzählige Zivilist*innen ums Leben gekommen und wurden unweit der Fluchtstrecke beigesetzt.“

Die nach Şehba und Şêrawa geflohenen Menschen seien mit nichts Weiterem außer der Kleidung, die sie trugen, geflohen und lebten unter schwierigsten und gesundheitsschädigenden Bedingungen in der Region. Die medizinischen Dienste der Gesundheitsräte würden nicht ausreichen, den Bedarf an nötigen Maßnahmen abzudecken. „Mehrere Hunderttausend Menschen versuchen in der Region Şehba unter gesundheitsgefährdenden Umständen am Leben zu bleiben. Es besteht Bedarf an sauberem Trinkwasser und Medikamenten. Wir haben auch ernsthafte Probleme mit medizinischen Geräten“, so der Arzt.

Da der Kanton keine medizinische und medikamentöse Unterstützung von internationalen Hilfsorganisationen erhält, ruft Dr. Sebrî zur Unterstützung bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge auf.