In einem Dorf in der türkischen Besatzungszone Serêkaniyê im Norden von Syrien ist die Leiche des 24-jährigen Yahya Ibrahim al-Issa gefunden worden. Der Zivilist wurde an Heiligabend im Zuge einer Razzia in seinem Haus im östlich von Serêkaniyê gelegenen Dorf Khirbet Hamid von Söldnern der Besatzungsmiliz „Furqat al-Hamza“ ohne Angaben von Gründen verschleppt. Seinen mit Kugeln durchsiebten Körper entdeckten Bewohner am Vortag in einem Straßengraben am Rande der Ortschaft.
Das Todesopfer Yahya Ibrahim al-Issa war Angehöriger des Stammes Qarajneh. Zu den Hintergründen der Razzia und Entführung des 24-Jährigen hat der Familienverband bislang keine Angaben gemacht. Am Samstag fand allerdings eine Zusammenkunft von Mitgliedern der Qarajneh statt, bei der die Kriegsverbrechen der unter dem Schutzschirm der Türkei agierenden Islamisten und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung thematisiert wurden. Die Ergebnisse des Treffens wurden noch nicht bekanntgegeben.
Die westkurdische Stadt Serêkaniyê, deren arabischer Name Ras al-Ain lautet, ist als Ergebnis eines Abkommens zwischen der Türkei, Russland und den USA im Oktober 2019 besetzt worden. Seitdem kommt es in der ehemals selbstverwalteten Region zu exzessiver Gewalt, Plünderungen und Vertreibungen. Regelmäßig wird über Entführungen, willkürliche Verhaftungen, Folter, Vergewaltigungen und Morde berichtet.