Die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien ist um 19 auf 138 gestiegen. Die neuen Fallzahlen sind von Ciwan Mistefa, dem Ko-Vorsitzenden des Gesundheitskomitees der Autonomieverwaltung, veröffentlicht worden. Eine an COVID-19 erkrankte Person ist gestorben, damit gibt es sechs Corona-Tote seit Beginn der Pandemie in der Region. Von den 19 neuen Infektionsfällen sind 14 in Cizîrê und fünf in Şehba festgestellt worden. Zehn Personen gelten als genesen.
Der Kurdische Rote Halbmond (Heyva Sor a Kurd) und die Menschenrechtsorganisation Efrîn haben sich am Montag mit einem dringenden Unterstützungsappell an die Weltgesundheitsorganisation, UNICEF und das Internationale Rote Kreuz gewendet. Die Autonomiegebiete hatten die Pandemie dank frühzeitiger Kontaktbeschränkungen zunächst gut im Griff und konnten sich mit weitgehend geschlossenen Grenzen und strikten Quarantäneauflagen monatelang erfolgreich abschotten. Inzwischen findet ein rasanter Anstieg der Infektionszahlen statt. Die Lage droht außer Kontrolle zu geraten, insbesondere in Regionen, die an Regimegebiete grenzen. Dramatisch könnte es vor allem auch im Kanton Şehba werden, in dem seit 2018 Hunderttausende Flüchtlinge aus Efrîn in Zeltstädten und Notbehausungen leben.