Drohnenangriff auf Markt: Zahl der Toten gestiegen

Der türkische Drohnenangriff auf einen Markt in Sirrîn hat mehr Opfer gefordert als zunächst bekannt. Die Asayîş korrigierte die Zahl der Toten auf zwölf, unter ihnen auch Frauen und Kinder.

Asayîş verurteilt Kriegsverbrechen

Nach dem Luftangriff auf einen Markt in Sirrîn hat sich die Zahl der Opfer deutlich erhöht. Die Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) gab die Zahl der Toten am Dienstagabend zunächst mit acht und anschließend mit zwölf an, unter ihnen auch Frauen und Kinder. Zudem seien aktuell noch 13 Verletzte in verschiedenen Krankenhäusern. Gestern war zunächst von sechs Toten die Rede gewesen.

Eine türkische Drohne hatte mittags das Marktviertel von Sirrîn bombardiert. Die Gemeinde liegt etwa 49 Kilometer südlich von Kobanê und ist Teil des selbstverwalteten Firat-Kantons. Zuvor war bekannt geworden, dass bei einem nächtlichen Drohnenangriff auf ein Haus in Zirgan (Abu Rasen) drei Menschen getötet und weitere verletzt wurden. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) waren alle Opfer Zivilpersonen.


Die Asayîş verurteilte die Angriffe als „Massaker“ und warf der Türkei vor, „Staatsterrorismus“ gegen die Bevölkerung Nord- und Ostsyriens zu betreiben. Es hätten sich weitere Glieder „in die endlos lange Kette“ türkischer Kriegsverbrechen in den Gebieten der DAANES eingereiht, erklärte die Behörde in einer Mitteilung und sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Die internationale Gemeinschaft forderte die Asayîş auf, die Kriegsverbrechen der Türkei in der Region als solche zu verurteilen und dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die ungerechtfertigte Militärgewalt zu stoppen.

Unbeachteter Drohnenkrieg

Türkische Drohnenangriffe gehören seit Jahren zur Routine in Nord- und Ostsyrien. Die Türkei führt einen von der internationalen Öffentlichkeit weitgehend unbeachteten Drohnenkrieg gegen die autonome Region und begründet dies damit, „Terrorismus“ bekämpfen zu wollen. Damit verstößt das von Recep Tayyip Erdogan regierte Land gegen das Völkerrecht, doch Folgen haben diese Drohnenangriffe für Ankara nicht. Seit dem Sturz des syrischen Langzeitherrschers Baschar al-Assad Anfang Dezember und einer parallel dazu gestarteten Besatzungsoffensive der Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA), die von der Türkei gesteuert wird, eskaliert der Drohnenterror.