Bei einem Angriff Israels auf Gaza-Stadt ist eine Reporterin der Nachrichtenagentur NuJINHA verletzt worden. Naghem Karajeh berichtete als Korrespondentin für die kurdische Frauennachrichtenagentur, als sie am Sonntag durch israelischen Beschuss des Stadtteils Shejaiya in ihrem Haus verletzt wurde. Laut NuJINHA soll die 25-Jährige am Kopf und am rechten Fuß verletzt worden sein. Wegen fortgesetzten Angriffen sei es Karajeh jedoch nicht möglich gewesen, in ein Krankenhaus zu gehen oder eine Ambulanz anzufordern. Angaben zur Schwere der Verletzungen lagen wegen schlechter Internetverbindungen zunächst nicht vor.

Nach Angaben von Karajeh trafen die gestrigen Angriffe in Shejaiya mehrere Wohnhäuser, von denen nur noch Schutt und Asche übrig seien. „Auf den Straßen liegen überall Leichen“, zitiert NuJINHA ihre Reporterin. Der Bezirk Shejaiya grenzt an den Stadtteil Rimal, wo sich das Al-Schifa-Krankenhaus befindet. In der Nacht zu Samstag geriet die größte Klinik des Gazastreifens unter heftigen Artilleriebeschuss und ist seitdem außer Betrieb. Am Sonntag befanden sich Krankenhausangaben zufolge noch 1.500 Schutzsuchende und 650 Patient:innen in dem Komplex, darunter rund 40 Babys.

CPJ: Isralischer Gaza-Krieg tödlichster Konflikt für Medienschaffende

Nach Angaben des in New York ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) ist der Israel-Gaza-Krieg der tödlichste Krieg für Journalistinnen und Journalisten seit über 30 Jahren. Laut einer Erhebung der Organisation wurden im ersten Monat des Krieges mehr Medienschaffende getötet als in jedem anderen vergleichbaren Konfliktzeitraum, seit das CPJ 1992 mit der Aufzeichnung solcher Todesfälle begann. Seit dem 7. Oktober starben demnach mindestens 40 Journalist:innen, die über den Krieg berichtet haben: 35 Palästinenser:innen und ein Libanese sollen durch Angriffe des israelischen Militärs gestorben sein, vier israelische Reporter:innen sollen bei den Massakern der Hamas in Israel getötet worden sein. Mindestens acht Medienschaffende gelten als verletzt, drei als vermisst und acht als verhaftet.

Israels Krieg in Gaza

Am 7. Oktober startete die Hamas vom Gazastreifen aus einen Großangriff auf Israel. Dabei wurden in Israel nach aktualisierten und offiziellen Angaben etwa 1.200 Menschen getötet, zuvor war von 1.400 Opfern die Rede. Zudem verschleppte die Hamas mehr als 240 Menschen als Geiseln. Israel reagiert mit schweren Luft- und Bodenangriffen auf die Angriffe der Hamas, das größte Leid muss jedoch die Zivilbevölkerung ertragen. Mehr als 11.000 Palästinenser:innen wurden laut palästinensischen Angaben durch israelischen Beschuss seit Beginn des Krieges getötet. Völkerrechtler:innen sehen auf beiden Seiten des Konfliktes den Tatbestand von Kriegsverbrechen erfüllt. Menschenrechtsorganisationen werfen Israel vor, einen Krieg gegen das palästinensische Volk und nicht gegen die Hamas zu führen.