Journalistin Şerife Oruç bleibt in Haft

Auch am fünften Prozesstag ist der Haftbefehl gegen die Journalistin Şerife Oruç nicht aufgehoben worden. Die DIHA-Korrespondentin sitzt seit 23 Monaten in Untersuchungshaft.

Vor dem zweiten Strafgericht in Êlih (Batman) hat gestern die fünfte Hauptverhandlung gegen die seit Juli 2016 inhaftierte Journalistin Şerife Oruç stattgefunden. Oruç, einer Korrespondentin der per Notstandsdekret in der Türkei verbotenen Nachrichtenagentur DIHA, wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen.

Die Journalistin selbst konnte nur per Videoschaltung aus dem Gefängnis an ihrem eigenen Prozess teilnehmen und verteidigte sich auf Kurdisch. Die Anschuldigungen in dem Verfahren beruhen auf Aussagen „geheimer Zeugen“.

Am Ende der Verhandlung, die von Angehörigen und Journalisten beobachtet wurde, lehnte das Gericht eine Aussetzung der Untersuchungshaft ab und vertagte den Prozess auf den 9. Juli.

Vecdi Erbay von der Gewerkschaft der Schriftsteller in der Türkei kommentierte das Verfahren: „Hier wird eine Journalistin seit 23 Monaten in Haft gehalten, ohne dass ein konkreter Beweis vorliegt. Wie Şerife Oruç selbst sagt, steht sie als Journalistin vor Gericht.“