Mobilisierung zur Demonstration in Köln

Auf einer Versammlung in Dresden ist zur Teilnahme an der europaweiten Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage am kommenden Wochenende in Köln aufgerufen worden.

Versammlung in Dresden

Im kurdischen Gesellschaftszentrum in Dresden hat eine Versammlung im Rahmen der Kampagne für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage stattgefunden. Als Redner:innen waren die Exilpolitiker:innen Dilek Öcalan und Nejdet Atalay eingeladen. Zentrales Thema war die Mobilisierung für die europaweite Demonstration am 16. November in Köln.

Die ehemalige HDP-Abgeordnete Dilek Öcalan sprach in ihrem Redebeitrag über den Hintergrund der Inhaftierung von Abdullah Öcalan und sagte, der kurdische Vordenker habe mit seinem Konzept der demokratischen Moderne eine Alternative zur kapitalistischen Moderne und dem Nationalstaatsmodell vorgelegt. „Er hat uns einen dritten Weg vorgeschlagen, und wir müssen in diesem Zusammenhang unsere eigene Rolle und Mission erkennen und uns bei allen Aktivitäten fragen, inwieweit wir selbst Lösungen entwerfen und umsetzen. Wir müssen eine aktive Rolle spielen und unserer Verantwortung gerecht werden“, betonte Dilek Öcalan. Dazu gehöre auch die Teilnahme an der Demonstration in Köln und eine breite Mobilisierung: „Als in Europa lebende Kurdinnen und Kurden sind wir alle dafür verantwortlich, am 16. November ein eindeutiges Zeichen zu setzen.“

Nejdet Atalay, der früher Oberbürgermeister von Êlih (tr. Batman) war und nach wiederholten Inhaftierungen in der Türkei heute im Exil lebt, ging in seinem Beitrag ebenfalls auf die Bedeutung der Demonstration in Köln ein und sagte: „Wir durchleben eine Zeit, in der wir zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen müssen.“ Das kurdische Volk verfüge über zwei grundlegende Waffen zur Verteidigung seiner Existenz, die eine sei die Guerilla, die andere die gesellschaftliche Dynamik, „also wir selbst. Wir erleben einen historischen Umbruch und in dieser Zeit hat unsere Einheit, unsere Solidarität und unser Bündnis einen besonderen Wert“.

Weiter erklärte Atalay: „Manche mögen sich fragen, ob unsere Demonstrationen, Versammlungen und Aktivitäten etwas nützen. Auch wenn unsere Aktionen nicht den Verlauf des Lebens ändern, halten sie die gesellschaftliche Dynamik kontinuierlich lebendig. Wir verändern etwas, wenn wir an dem festhalten, was richtig ist. Es entsteht eine Synergie, die sich auch auf unsere in Kurdistan und in den Gefängnissen kämpfende Genossinnen und Genossen überträgt und ihnen Kraft gibt.“