Bei einem überfallartigen Mehrfrontenangriff der kurdischen Guerilla auf ein Militärlager türkischer Besatzungstruppen sind in Metîna mindestens zwölf Soldaten getötet worden. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Übersicht zum aktuellen Kriegsgeschehen in Südkurdistan mit. Der Guerillakämpfer Egîd ist bei der Aktion gefallen. Vollständige Angaben zu seiner Identität lagen zunächst nicht vor.
Zu den Details der Aktion, die am Montag im Widerstandsgebiet Girê Ortê stattgefunden hat, heißt es, dass die beteiligten Kämpferinnen und Kämpfer von fünf Seiten vorgerückt sind. Einige der getöteten Soldaten wurden demnach in offenem Gelände und aus dem Nahabstand ins Visier genommen, andere befanden sich in Militärstellungen. Von fünf unter Beschuss genommenen Stellungen sind nach HPG-Angaben zwei vollständig zerstört worden. Auch wurde ein auf dem Girê Ortê von der türkischen Armee installiertes Kameraüberwachungssystem vernichtet. Mit dem Überfall „grüßt“ die Guerilla das bevorstehende Jubiläum der am 27. November 1978 gegründeten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).
Angriffe der türkischen Armee
Aus der von der HPG-Pressestelle vorgelegten Bilanz gehen auch Details zu jüngeren Angriffen der türkischen Armee im südlichen Kurdistan hervor, die zwischen Samstag und Dienstag (heute) verübt worden sind. Demnach wurden die Verteidigungsstellungen am Widerstandsmassiv Girê Çarçel, das ebenfalls in Metîna liegt, in einem Zeitraum von 24 Stunden mindestens dreimal von mit Sprengstoff bestückten Drohnen angegriffen. Die Guerillapositionen am nahegelegenen Girê Ortê sind laut HPG achtmal mit unkonventionellen Bomben attackiert worden. Türkische Kampfflugzeuge flogen ebenfalls Angriffe, die sich in drei Fällen gegen die Gebiete Şehîd Şerîf und Ava Lolanê in der Xakurke-Region richteten. Ein weiterer Luftschlag traf das Umland des Dorfes Dergelê bei Metîna. Darüber hinaus verzeichneten die HPG nahezu pausenlos Einschläge von Panzer- und Artilleriegranaten in Teilen von Zap, Metîna und Xakurke.