Zweitägiger Protest für die Freiheit Öcalans von Hude nach Bremen

Am Wochenende protestierten kurdische und internationalistische Jugendliche aus Norddeutschland trotz Repressionen und Schikane der Polizei für die Freiheit von Abdullah Öcalan.

Kurdisch-Internationalistische Demonstration

Am Wochenende protestierten kurdische und internationalistische Jugendliche aus Norddeutschland trotz Repressionen und Schikane der Polizei für die Freiheit von Abdullah Öcalan. Organisiert von den demokratischen kurdischen Gemeinden in Oldenburg, Aurich und Bremen ging der Protestmarsch in zwei Etappen zunächst am 7. Februar von Hude nach Delmenhorst und zog am darauffolgenden Tag weiter nach Bremen. Einige Eltern unterstützten ihre Kinder bei der Aktion.

Die Protestierenden forderten neben der Freilassung von Abdullah Öcalan, der seit nunmehr 26 Jahren in Isolationshaft auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali festgehalten wird, auch eine friedliche und demokratische Lösung für die kurdische Frage. Die Polizei versuchte diesen Protest auf verschiedenste Art zu unterdrücken. So durften keine Bildnisse des kurdischen Vordenkers gezeigt werden, obwohl die Demonstration explizit angemeldet wurde, um auf seine Haftsituation aufmerksam zu machen.


Als ein Transparent, das fixiert worden war, damit ein Bild von Abdullah Öcalan nicht zu sehen ist, sich auf der Strecke zwischen Delmenhorst und Bremen durch den Wind selbst ausrollte, nahm die Polizei umgehend Personalien auf – und begründete dies mit dem Verdacht einer Straftat. Ähnliches passierte auch kurz vor Abschluss der geplanten Route. Dabei ging es allerdings um eine Fahne der Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus Rojava.

   

Trotz der Repressionen ließen sich die Protestierenden nicht provozieren und konnten auf der Route viele Menschen mit ihren Bannern und Sprüchen erreichen. Um auf die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung und die Haftsituation von Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen, beteiligten sich internationalistische Jugendliche mit einem Transparent anschließend an einer Kundgebung gegen rechte Hetze in Bremen, bei der bis zu 50.000 Menschen anwesend waren.

Kritik von FED-DEM

Eine Vertreterin des kurdischen Dachverbands KON-MED kritisierte die Einschränkungen des Protests im Nachgang scharf. Der „repressive Umgang“ mit Kurdinnen und Kurden in Deutschland richte sich nicht nur gegen Individuen, sondern gegen die Meinungsfreiheit und Grundrechte eines Volkes, betonte sie. Außerdem stelle die Kriminalisierung der kurdischen Bevölkerung die deutsche Demokratie in Frage. „Das waren rechtlose Maßnahmen hier, die wir ausdrücklich verurteilen.“