Sowohl die Angriffe des türkischen Staates als auch der Widerstand der Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten dauern mit hoher Intensität an. Jeden Tag wird das Ausmaß des Krieges in den Medya-Verteidigungsgebieten deutlicher. Guerillakämpfer:innen von der Qaşûra-Front, die in der Guerillaoffensive „Cenga Xabûrê“ kämpfen, berichten im ANF-Gespräch über ihre Situation.
Der Guerillakämpfer Alîşêr sagt: „Wir machen jeden Tag Aktionen gegen die Invasionstruppen. Der Feind kann sich in den von ihm besetzten Gebieten nicht frei bewegen. Die Soldaten werden alle paar Tage ausgetauscht. Bisher hat der türkische Staat seine Ziele nicht erreicht und wurde sogar zurückgeworfen. Die türkische Regierung spielt hier ihr letztes Spiel, indem sie versucht, ihr Leben durch Krieg zu verlängern.“
Alîşêr verweist auf den Widerstand von Zendûra. Auf dem Gipfel in der Region Metîna leistete die Guerilla 50 Tage lang erfolgreich Widerstand gegen die türkische Armee. Erst als die PDK am 5. Juni das Gebiet von hinten belagerte, zog sich die Guerilla zurück. Diese Provokation hatte eine Änderung der Taktik erfordert. Während eine Gruppe von Kämpfer:innen wohlbehalten abziehen konnte, sind am 11. Juni sechs Guerillakämpfer bei der Sicherung des Abzugs am Zendûra gefallen. Alîşêr erklärt dazu: „Der Widerstand von Zendûra hat den Geist der Xabûr-Offensive deutlich gezeigt. Dieser Widerstand wurde zur Inspirations- und Kraftquelle für alle Guerillakämpfer:innen in Metîna. Die Kreativität der Guerilla sticht in diesem Krieg hervor. Egal wie viel Technik eingesetzt wird und wie heftig die Luftangriffe sind, die Guerilla lässt diese Angriffe mit ihrer Taktik und ihren Methoden scheitern.
Die Guerilla kennt auch unter den schwersten Bedingungen kein Hindernis. Frauen spielen im Guerillakrieg eine entscheidende Rolle. Der türkische Staat fürchtet sich vor der Kraft der Frauen und nimmt sie deshalb ins Visier. Aber die Angriffe des türkischen Staates werden nicht unbeantwortet bleiben.“
Die Frauen haben ihre Kraft ein weiteres Mal gezeigt
Die Guerillakämpferin Arîn berichtet, die türkische Armee sei schockiert vom Guerillawiderstand: „Wir bekämpfen den Feind mit neuen Methoden und Taktiken. Wir konzentrieren uns hier auch auf unsere Tarnung, bei der wir vorher Mängel hatten. Das Zendûra-Gebiet ist das Widerstandsgebiet von Egîd und Zîlan. Die Guerilla widersteht in dieser Überzeugung. Der Widerstand der in Zendûra gefallenen Guerillakämpfer:innen war für uns ein Anlass, uns weiterzuentwickeln. Man fragt sich, was hätte man selbst an der Stelle der Freund:innen gemacht. Dies ist für unseren Widerstand die Linie. Wenn man über den Zendûra-Widerstand spricht, denkt man an Hêja und die Genoss:innen. Wir müssen die gleiche Linie des Widerstands verfolgen, um unseren gefallenen Genoss:innen würdig zu sein. Der Zendûra-Widerstand hat viele Dinge in meiner Persönlichkeit verändert. Die Kraft der Guerillakämpferinnen ist in diesem Krieg deutlich geworden. Ich habe meine Stärke in diesem Krieg besser kennengelernt. Wir sind in diesem Sinne entschlossen und werden den Feind hier auf diesem Land besiegen."