In der Gemeinde Batîfa nordöstlich von Zaxo sind 19 Personen von Sicherheitskräften der südkurdischen Regierungspartei PDK vorübergehend festgenommen worden. Unter ihnen befanden sich auch Teams der Fernsehsender NRT TV und Spêde. Die Festnahmen erfolgten auf dem Weg zum Friedhof in Batîfa im Vorfeld eines Grabbesuchs von Dilovan Şahin. Der zweifache Familienvater war am Sonntag vor einer Woche bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Bamernê nahe Amêdî (Amediye) getötet worden, als sein Fahrzeug bombardiert wurde. In einem zweiten Wagen, der ebenfalls angegriffen wurde, starb der Zêrevan-Peschmerga Abdullah Ahmad.
Warum die Sicherheitskräfte den heutigen Grabbesuch verhinderten, ist unklar. Gegenüber RojNews äußerte einer der Beteiligten: „Wir wurden drei Stunden lang festgehalten und währenddessen geschlagen. Bevor man uns wieder frei ließ, mussten wir versprechen, an Demonstrationen oder Protesten nicht mehr teilzunehmen.“ Ekrem Gulli, ein Reporter von Spêde TV, bestätigte diese Angaben.
Die PDK ist politisch und ökonomisch einer der engsten Verbündeten des Erdoğan-Regimes und von diesem abhängig und duldet nichts Kurdisches jenseits der eigenen Strukturen. Die Kollaboration mit der Türkei ist nicht neu, türkische Kriegsverbrechen in Südkurdistan werden sogar regelmäßig verschleiert und Proteste dagegen unterdrückt.