Wohnhäuser in Riha unter Quarantäne

In der nordkurdischen Provinz Riha, die im Süden an Syrien grenzt, werden immer mehr Wohngebäude und Straßen wegen steigenden Corona-Infektionen unter Quarantäne gestellt. Währenddessen ist landesweit die Zahl der Toten durch Covid-19 auf 131 gestiegen.

Wegen vieler Infektionen mit dem Coronavirus stehen in vier Landkreisen der nordkurdischen Provinz Riha (türk. Urfa) Dutzende Wohngebäude unter Quarantäne. Zufahrten wurden abgeriegelt, die betroffenen Orte dürfen nicht verlassen werden. Die Landräte der Kreise Wêranşar (türk. Viranşehir), Kelhê (Birecik), Pira Reş (Karaköprü) und Eyûbî (Eyyübiye) hätten eine Allgemeinverfügung zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 erlassen, heißt es. In Eyûbî stehen im Stadtteil Yenice sogar ganze Straßen unter Quarantäne.

Währenddessen ist die Zahl der in der Türkei an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Menschen auf 131 gestiegen. Das sind 23 mehr als am Vortag, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte. Seit Samstag hätten sich zudem 1.815 weitere Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, insgesamt sind es nun 9.217. Von den Infizierten hätten sich 105 von der Krankheit erholt.

Viele Menschen in der Türkei zweifeln an den offiziellen Zahlen, da Herkunftsort oder Alter nach wie vor verschwiegen werden. Die türkische Ärztevereinigung TTB kritisiert immer wieder die mangelnde Transparenz und fordert mehr Corona-Tests. Bisher sind offiziellen Angaben nach nur 65.446 Menschen auf das Coronavirus getestet worden. In der Türkei, die wie Deutschland rund 83 Millionen Einwohner*innen hat, werden damit vergleichsweise wenig Tests durchgeführt. Zum Vergleich: In deutschen Laboren wurden allein in der vergangenen Woche mehr als 260.000 Corona-Proben analysiert.