„Was es auch kosten mag, wir werden diesen Kampf gewinnen"

Die Region Heftanîn in Südkurdistan wird weiter gegen alle Angriffe des türkischen Staates verteidigt, sagt die Guerillakämpferin Sara Ronahî: „Was es auch kosten mag, wir werden diesen Krieg gewinnen.“

Im südkurdischen Heftanîn leisten die Guerilla-Einheiten von YJA-Star und HPG weiterhin Widerstand gegen die türkische Besatzungsarmee. Die Türkei versucht seit Mitte Juni, die Region mit Bodentruppen und Luftunterstützung einzunehmen. Die Guerillakämpferin Sara Ronahî, die sich seit langem in dem Gebiet aufhält, hat eine Einschätzung der Situation vor Ort abgegeben. Bei der Offensive werden neben regulären Streitkräften auch paramilitärische Dorfschützer eingesetzt. Ronahî betont, dass es trotz des immensen Aufgebots der türkischen Armee den Besatzern nicht gelungen sei, die Region unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Streitkräfte der Türkei seien bei jeder Aktion der Guerilla zum erneuten Rückzug gezwungen worden. Ronahî erklärt: „Der türkische Staat fliegt fast jeden Tag Luftangriffe. Er setzt seine gesamte Kraft gegen die Guerilla ein, aber er hat trotzdem keinen Erfolg.“

 

Sie berichtet weiter: „Die Guerilla stellt sich den Angriffen der Kampfjets und Cobra-Hubschrauber mutig entgegen und lässt es nicht zu, dass Soldaten aus Hubschraubern abgesetzt werden. Die Besatzer können nirgendwo vorrücken. Die Erfolge der Guerilla sind dem mutigen Kampf der Gefallenen zu verdanken. Sie haben in Heftanîn Widerstand geleistet und die Fahne des Widerstands an uns weitergegeben. Wir werden ihrem Beispiel folgen.“

Die Gefallenen haben eine Führungsrolle im Kampf um Heftanîn gespielt“

Zu den Gefallenen sagt Ronahî: „Ihr Leben war von großer Opferbereitschaft geprägt. Um ihren letzten Wünschen gerecht zu werden, setzen wir den Widerstand in Heftanîn fort. Wer Mazlum, Zelal, Rêzan, Peyman und Rustem erlebt hat, weiß, wie sinnerfüllt ihr Leben war. Es unsere Aufgabe, dort weiterzumachen, wo ihr Weg geendet hat. In ihrem Sinne werden wir die Pläne des Feindes ins Leere laufen lassen, er wird hier keinen ruhigen Atemzug tun können. Was von uns gefordert wird, müssen wir sofort tun. Was auch immer es kosten mag, dieser Krieg wird mit einem Sieg enden.“

Sara Ronahî hat an den Kämpfen in Pirbula teilgenommen und erzählt über ihre dort gefallenen Freundinnen und Freunde: „Über sie zu sprechen, ist sehr schwer. Ich war mit Mazlum, Ferman, Warşîn und Sorxwîn in Pirbula. Heval Warşin und Sorxwîn sind im Nahkampf gefallen. Sie kämpften an vorderster Front vor allen anderen, weil sie nicht wollten, dass ihren Freundinnen und Freunden etwas zustößt. Auch Mazlum und Ferman waren Helden. Nicht nur als sie gefallen sind, auch im Rest ihres Lebens haben sie immer eine tapfere Haltung gezeigt. Sie waren immer an der Seite ihrer Weggefährten und haben jede ihnen übertragene Aufgabe erfüllt. Am Krieg haben sie eine führende Position eingenommen.“

Heftanîn ist ein Desaster für die türkische Armee

Sara Ronahî hat die letzten fünf Jahre im gleichen Gebiet wie Mazlûm Cûdî verbracht. Sie erinnert sich: „Şehîd Mazlum war mein Kommandant. Er hat allen das Kämpfen und auch das Leben beigebracht. Er hat uns Opferbereitschaft, das Leben nach den Prinzipien der PKK und die Notwendigkeiten des Kampfes beigebracht. Er sagte immer, dass wir selbst wissen müssen, was zu tun ist und dies auch umsetzen sollen, bevor die Organisation es uns sagt. Er hat uns gelehrt, wie wir unsere Gegner bekämpfen und uns selbst verteidigen können. Er hat uns auf jedem Gebiet geholfen. Heval Ferman war genauso. Mit der Liebe und Genossenschaftlichkeit der Gefallenen leben und kämpfen wir weiter.“

Die Guerillakämpferin Sara Ronahî schließt mit den Worten: „Der Kampf um Heftanîn steht unter der Parole ‚Dies ist Heftanîn‘. Der Feind kann nach Heftanîn kommen, aber er wird nicht heil wieder herauskommen. Unser Ziel ist klar. Dieses Gebiet gehört zu Kurdistan, was der Preis auch sein mag, wir sind bereit, ihn zu zahlen. Die türkische Armee und ihre Dorfschützer werden hier niemals heil herauskommen. Wir werden Heftanîn zu ihrem Grab machen.“