Nach der Ankündigung der türkischen Armee, in der nordkurdischen Provinz Bedlîs (Bitlis) eine Militäroperation durchzuführen, ist über mehrere Siedlungsgebiete in der gleichnamigen Provinzhauptstadt eine Ausgangssperre erteilt worden. Wie das türkische Gouverneursamt mitteilte, wurden 15 Dörfer und angrenzende Weiler zu sogenannten „Sondersicherheitsgebieten“ erklärt. Das Verbot gilt ab heute, wann es wieder aufgehoben werden soll, ist nicht abzusehen.
Betroffen von der Maßnahme sind die Dörfer İçgeçit, Çalıdüzü, Yavuzlar, Yukarıölek, Aşağıölek, Ilıcak, Oğulcak, Üçevler, Kalupat, Aşağıbalcılar, Yukarıbalcılar, Başmaklı, Karakuş, Dutköy und Bayramalan. Für die angestammte Bevölkerung bedeutet das Verbot eine vollständige Abriegelung von der Außenwelt.
Operation als Reaktion auf Guerillaaktion?
In Bedlîs waren am vergangenen Freitag ein Major der türkischen Militärpolizei und sechs Soldaten bei einer Sabotageaktion der kurdischen Guerilla getötet worden. Das Fahrzeug der Jandarma hatte sich auf dem Weg zu einem neu errichteten Kontrollpunkt befunden und war zwischen Bedlîs und Xîzan (Hizan) ins Visier der Volksverteidigungskräfte HPG geraten. Bei der Aktion waren außerdem fünf Soldaten verletzt worden. Die Guerillaeinheit konnte sich ohne Verluste zurückziehen.