Uralte Siedlung auf dem Berg Bagok bei Mêrdîn

Das Dorf Kelihkê auf dem Berg Bagok in Nordkurdistan kann auf eine 7.000-jährige Geschichte zurückblicken.

Wie viele Siedlungen in Obermesopotamien reicht auch die Geschichte des Dorfes Kelihkê mindestens 7.000 Jahre in die Vergangenheit. Auf dem Berg Bagok erstreckt sich über eine tiefe Schlucht hinweg das Dorf Kelihkê (Kalecik). Das Dorf wurde bis vor 50 Jahren von Suryoye bewohnt. Nach der Vertreibung und Flucht der Suryoye wurden vor 50 Jahren Muslime dort angesiedelt. Das Dorf selbst liegt im Kreis Nisêbîn (Nusaybin) in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (Mardin) auf dem Gipfel des etwa 1250 Meter hohen Berges Bagok. Die Geschichte der Siedlung reicht 7.000 Jahre in die Vergangenheit. Obwohl das Leben im Dorf aufgrund der Höhe sehr beschwerlich ist, wurde es nicht verlassen.

Jahrtausende Siedlungskontinuität

Auch wenn das Dorf immer wieder besucht wurde, wurde es lange Zeit nicht restauriert und es fanden auch keine archäologischen Arbeiten statt. Das Dorf ist über einer Schlucht erbaut und es ist nicht einfach dorthin zu gelangen. Eine Straße führt bis in die Nähe, aber es gibt keinen direkten Weg ins Dorf, den Autos oder Lasttiere beschreiten könnten. Man muss eine in die Wände der Schlucht gehauene steile Treppe hinaufsteigen, um die Häuser des Orts zu erreichen. Das Dorf hat seine Wurzeln in der Jungsteinzeit oder zumindest in der Kupferzeit. Objekte aus dem Chalkolithikum wurden dort gefunden. Die Siedlungskontinuität reicht aber bis heute fort. So wurden auch römische Gräber und Siedlungsreste entdeckt.

Alle Gebäude haben eine lange Geschichte

Das Dorf ist für die dort gedrehte Verfilmung der Legende von Mem û Zin berühmt. Sabriye Aslan aus dem Dorf sagt: „Seit ich mich erinnern kann, ist das Dorf unverändert. Es gibt keinen Weg, um diese Häuser zu verlassen. Wir bringen unsere Sachen zum Ende der Straße und tragen sie dann nach Hause. Touristen und Besucher mögen diesen Ort sehr. Die Alten erzählten manchmal die Geschichte des Ortes. Er hat eine sehr lange Historie. Alle Häuser im Dorf wurden aus Steinen gefertigt. Wie in vielen anderen Dörfern auch, erlebten wir in den 90er Jahren viel Repression, aber wir haben unser Dorf nicht verlassen.“

Sabriye Aslan sagt, das Dorf sei trotz der Schwierigkeiten mit der Lage immer noch lebendig: „Weil es so hoch liegt, gibt es nur morgens und abends Wasser. Im Winter ist es sehr schwer. Aber dennoch lieben wir unsere Häuser hier. Hier gibt es Geschichte. Nicht nur die Menschen, die hier leben, alle sollten sich um unser Dorf kümmern.“