Unter der Beteiligung etwa 700 Delegierter und zahlreichen Gästen hat die südkurdische Azadî-Bewegung (Tevgera Azadî ya Civaka Kurdistanê) am Freitag in der Metropole Silêmanî ihren dritten Kongress abgehalten und ihren neuen Vorstand gewählt. In die genderparitätische Doppelspitze wurden Tara Hisên und Selam Ebdullah votiert. Auch wurde ein neuer Parteirat gebildet.
Die türkische Invasion in Südkurdistan und Bemühungen, den Expansionsbestrebungen der Türkei in der Kurdistan-Region Irak entgegenzuwirken, bildeten das zentrale Thema der politischen Diskussionen der ordentlichen Versammlung. Bei den Auswertungen der eigenen Arbeit wurde unterstrichen, dass die Tevgera Azadî als „Bewegung für eine freie Gesellschaft in Kurdistan“ zwar ihrem Anspruch entsprechend, einen gesellschaftlichen und politischen Wandel herbeizuführen, den Kampf für Demokratie und die Beteiligung am Aufbau eines demokratischen Lebens trotz „staatlicher Repression“ austragen konnte. Die Organisierung müsse aber weitere und vor allem größere Sprünge machen, um die Ziele der Bewegung auf politischer und sozialer Ebene nach vorne zu tragen.
Tara Hisên (l.) und Selam Ebdullah
Die Tevgera Azadî wurde 2014 gegründet, nachdem die Partei für eine politische Lösung in Kurdistan (Partiya Çareseriya Demokratik a Kurdistanê, PÇDK) verboten wurde. 2017 hat sie gemäß irakischer Verfassung ihre Gründung bekanntgegeben und ihren Gründungskongress abgehalten.