Südkurdistan: Es geht darum, ein totes Gebiet zu schaffen

Das türkische Militär hat seine Angriffe auf die südkurdische Bradost-Region ausgeweitet. Insbesondere das Leben der Zivilbevölkerung wird dadurch immer weiter eingeschränkt. Das türkische Militär zielt so darauf ab, die Region zu entvölkern.

In der südkurdischen Bradost-Region finden weiterhin schwere Gefechte zwischen der türkischen Armee und der Guerilla statt. Die Türkei versucht, das strategisch im Dreistaateneck Türkei-Irak-Iran gelegene Xakûrkê und Bradost zu besetzen und als Brückenkopf für eine größere Invasion Südkurdistans zu nutzen.

Insbesondere an der türkischen Grenze nach Nordkurdistan hat das türkische Militär seine Basen auf den Gipfeln der Region sowohl personell verstärkt, als auch große Mengen an Militärmaterial dorthin gebracht. Währenddessen arbeitet die Türkei weiter am Aufbau von Militärbasen und Vorposten im Bradost-Gebiet. So soll zunächst eine Pufferzone errichtet werden. Gleichzeitig sind Spezialeinheiten des türkischen Militärs in der Region unterwegs, um Hinterhalte gegen die Guerilla zu legen. Diese Hinterhalte befinden sich vor allem an den Verbindungswegen zwischen den Dörfern, den Feldern und Wiesen der Dorfbevölkerung, die deshalb diese Gebiete nicht mehr betreten dürfen.

Die Lebensgrundlage der Bevölkerung wird zerstört

Südkurdistan wird immer wieder zum Ziel der Angriffe von Kampfflugzeugen und Artilleriebombardements durch die Türkei. Die am schwersten betroffene Region ist Bradost. Dort ist das Leben praktisch zum Erliegen gekommen. Mit Beginn der Angriffe des türkischen Militär am Anfang der Wintermonate wurden zivile Siedlungen mit Mörsern, Haubitzen beschossen und von der Luftwaffe der Türkei bombardiert. Dadurch entstand materieller Schaden, Viehherden wurden vernichtet und landwirtschaftliche Flächen unbenutzbar gemacht. Auf diese Weise wurde der Bevölkerung der Region ihres einzigen Lebensunterhalts, der Landwirtschaft, beraubt.

Sie versuchen, die Menschen zu Paramilitärs und Agenten zu machen

Die Einwohner*innen, auf diese Weise mittellos gemacht, sollen so zum Agenten- und Dorfschützertum als Einkommensquelle gezwungen werden. Die heimische Bevölkerung berichtet, dass sie aufgrund der Militäroperationen stark beunruhigt sei. Das türkische Militär setze sie unter Druck, gegen die HPG und die YJA-Star vorzugehen. Insbesondere die massive Militärpräsenz und die geheimen Militäreinheiten des türkischen Staates bereiten der Bevölkerung große Sorgen.

Wir werden unser Land nicht verlassen

Die Bewohner*innen der Dörfer Bermize, Yeşime, Lêlîkan, Kolit und der anderen Dörfer der Region erinnern daran, dass ihre Häuser beschädigt wurden und sie auch schweren materiellen Schaden erlitten haben. Das Ziel der Angriffe auf Bradost sei ihre Vertreibung. Man werde sich aber dieser Politik nicht beugen.

Barzanî und PDK schweigen

Die Angriffe begannen am 14. Dezember 2017 und erreichten am 11. März 2018 eine neue Dimension. Barzanî und seine PDK schweigen. Die Kommandant*innen der Guerilla brachten sogar zu Ausdruck, dass die Angriffe nicht unabhängig von Barzanî und der PDK geschehen. Auch die Dorfbewohner*innen bestätigen dies und erklärten, dass die PDK in Haci Beg einen Grenzübergang eröffnen möchte, und sie sich auf dieser Grundlage mit dem türkischen Staat geeinigt habe.