Siebter Kongress der PJAK in den Bergen Kurdistans

„Lasst uns Kurdistan mit der ,Jin Jiyan Azadî'-Philosophie befreien, lasst uns eine demokratische Nation aufbauen“ lautete die Devise beim 7. Kongress der PJAK, der unter Kriegsbedingungen in den kurdischen Bergen stattgefunden hat.

Mit Jin-Jiyan-Azadî für Freiheit in Rojhilat und Iran

Die Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) hat ihren siebten Kongress abgehalten. Das gab der Parteirat am Samstag bekannt. Der Kongress fand unter Kriegsbedingungen in den kurdischen Bergen statt. „Lasst uns Kurdistan mit der ,Jin Jiyan Azadî'-Philosophie befreien, lasst uns eine demokratische Nation aufbauen“ lautete die Devise der Zusammenkunft. Der sechste Kongress der PJAK, die sich für Rojhilat (Ostkurdistan) engagiert und sich für eine Zusammenarbeit mit allen freiheitlichen Kräften im Iran einsetzt, hatte vier Jahre zuvor stattgefunden.

Emir Kerimi und Peyman Viyan zu neuen Ko-Vorsitzenden gewählt

Auf dem Kongress wurden Emir Kerimi und Peyman Viyan zu neuen Ko-Vorsitzenden gewählt. Mit der Wahl wurden ihre langjährigen Vorgänger:innen Siamand Moini und Zîlan Vejîn abgelöst. Der Parteirat erklärte, dass der Kongress zu einer sehr kritischen Zeit und begleitet von Kämpfen im ganzen Land stattgefunden habe. Trotzdem hätten nach umfassender Vorbereitung Vertreter:innen aus allen Arbeitsbereichen teilgenommen, um die eigene Praxis zu bewerten und Kritik und Selbstkritik zu leisten:

Konstruktive Selbstkritik

„Unser Kongress fand unter schwierigen Sicherheitsbedingungen statt, unter so harten und feindseligen Angriffen, dass wir unter diesen Umständen keine normale Arbeit erwarten konnten. Vier Jahre sind seit dem sechsten Kongress vergangen, und in diesen vier Jahren haben wir einen Prozess des Kampfes durchlaufen, den wir neu bewerten und überprüfen müssen. Wir mussten unsere Mängel und Unzulänglichkeiten in der Vergangenheit kritisieren und im Lichte der konstruktiven Diskussionen den Weg für die Zukunft unserer Kämpfe zeichnen. Dazu gehörte auch die Notwendigkeit, die Führungsstruktur unserer Partei neu zu organisieren.“

Politik des dritten Weges

Der Kongress sei „ein historischer Schritt im Freiheitskampf des kurdischen Volkes in Ostkurdistan“ gewesen, so die PJAK: „Der Kongress hat die politische Situation in der Welt und in der Region ausführlich und genau bewertet und betont, dass unsere Politik der dritte Weg für eine demokratische Lösung sein sollte. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass in jedem Krieg und in jeder Situation der Schutz der Existenz und der Interessen des kurdischen Volkes im Vordergrund unserer Politik stehen sollte, sowie die Notwendigkeit der legitimen Verteidigung angesichts der Bedrohung der Existenz unseres Volkes, zusammen mit dem Beharren auf einer demokratischen Lösung.“

Jenseits dogmatischer Ideen

Hauptthema sei die „Jin Jiyan Azadî“-Revolution in Rojhilat und Iran gewesen. Dabei sei insbesondere über die Frage diskutiert worden, inwieweit es der PJAK gelungen sei, ein echtes Oppositionsprofil zu präsentieren: „Auf dieser Grundlage haben wir versucht, unsere Praxis aus einer breiten Perspektive, fernab von dogmatischen Ideen, zu überprüfen und konstruktiv zu bewerten. Die positiven Aspekte dieser Praxis wurden erläutert und die Unzulänglichkeiten klar zum Ausdruck gebracht.“

Jin Jiyan Azadî“ als grundlegendes Paradigma

Auf dem Kongress seien „der Wille unseres Volkes für ein freies Leben auf der Grundlage der Frauenbefreiung und ein friedliches Zusammenleben der Völker“ bekräftigt und verschiedene Vorschläge zu den Methoden des Kampfes vorgestellt worden. Das grundlegende Paradigma sei dabei die „Jin Jiyan Azadî“-Philosophie. „Der Kongress erklärte einstimmig, dass der Sieg der neuen Revolution in der Verwirklichung aller demokratischen Forderungen der iranischen Gesellschaften bestehen wird. In diesem Zusammenhang wird die PJAK ihre ganze Kraft einsetzen, um die Zusammenarbeit mit allen Befreiungskräften des iranischen Volkes, insbesondere mit den Frauen und der Jugend, erfolgreich auszubauen.“

Ökologischer Kampf

Beschlossen wurden unter anderem die weitere Beteiligung an der internationalen Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ und die Zusammenarbeit mit ökologischen Bewegungen: „Die Entwicklung einer ökologischen Kultur und eines individuellen und kollektiven Lebens im Einklang mit der Umwelt müssen gefördert werden muss. Es herrschte allgemeiner Konsens darüber, dass dieses Thema nicht hinter anderen Aspekten zurückbleiben darf, sondern an vorderer Stelle in unserem Kampfprogramm und im Leben unserer Mitglieder stehen sollte.“

Für ein freies Kurdistan und einen demokratischen Iran

Die Erklärung des Parteirats endete mit den Worten: „Es lebe der freiheitliche und demokratische Kampf für ein freies Kurdistan und einen demokratischen und föderalen Iran: Jin Jiyan Azadî!“