Roboskî-Familien: „Wir werden nicht schweigen”

Die Familien aus Roboskî gedachten dem ermordeten Rechtsanwalt und Vorsitzenden der Anwaltskammer Diyarbakır (Amed), Tahir Elçi und sagten: “Mit dem Mord an Elçi wurden auch der Frieden und die Gerechtigkeit ermordet.”

Die Angehörigen der 34 Menschen, die im Dorf Roboskî im Landkreis Qilaban (Uludere) in der Provinz Şirnex (Şırnak) durch den Beschuss von türkischen Kampfflugzeugen ums Leben kamen, trafen sich auch in der 309. Woche nach dem Massaker auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit auf dem Friedhof der Opfer.

Veli Encu gab im Namen der Angehörigen eine Erklärung ab und gedachte dem ermordeten Tahir Elçi: „Um das Leid, das wir durch all die Massaker erfuhren, stets am Leben zu erhalten, verursacht der Staat jedes Mal aufs Neue weitere Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten. Tahir Elçi wäre nicht ermordet worden, wenn man die Täter des Roboskî-Massakers vor Gericht gestellt und bestraft hätte. Wäre das Verfahren nicht eingestellt worden, wäre heute im Fall von Elçi nicht ähnlich entschieden worden“, so Encu.

„Wir werden nicht schweigen“

„Mit dem Mord an Tahir Elçi, der sich stets gegen Ungerechtigkeit, Krieg, Gewalt und für Frieden und Gerechtigkeit einsetzte, wurde eben dieser Frieden, diese Gerechtigkeit ermordet. Seit dem Tag seiner Ermordung ist das Land ein Brandherd. Täglich widerfährt uns aufs Neue Leid und Ungerechtigkeit. Die, die Menschen ins Gefängnis sperren, weil sie sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, sollen dies wissen: Es mag sein, dass wir dem Weg des Kampfes nicht genügen, doch werden wir nicht schweigen. Koste es, was es wolle. Wir werden den Kampf an der Stelle fortsetzen, an der die Ermordeten nicht weiter machen konnten.“