Operation unweit des Tişrîn-Damms
In der Nähe der Tişrîn-Talsperre am Euphrat sind bei einem Präzisionsangriff der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mindestens 17 pro-türkische Söldner am Freitag getötet worden. Genauso viele Dschihadisten und vier Soldaten der türkischen Armee wurden verletzt, teilte das Bündnis heute in einer neuen Bilanz zum Kampfgeschehen in der Region mit.
Der Einsatz fand laut Angaben an der Front der Gemeinde Ebû Qelqel (Abu Qalqal) statt, die rund zehn Kilometer nordwestlich des Tişrîn-Damms liegt, und wurde von den Drohneneinheiten der QSD umgesetzt. Diese nahmen Sammelpunkte und Militärwagen ins Visier, mehrere gepanzerte Fahrzeuge seien zerstört worden. Die türkische Armee reagierte ihrerseits mit Artilleriebeschuss. Ein QSD-Mitglied sei im Verlauf der Operation gefallen.
Früher am Tag wehrten die QSD nach eigenen Angaben einen Sturm auf ihre Frontlinien im Umland der Ortschaft Xirbêt Zemalê (Chirbet Samala) südlich des Tişrîn-Damms ab. Der Angriff sei von heftigem Artilleriefeuer des türkischen Militärs begleitet worden, konnte aber relativ schnell zurückgeschlagen werden. Dabei wurde laut der Bilanz auch ein gepanzerter Wagen der Besatzungstruppen beschädigt. Die türkische Armee wiederum habe ihre Bombardements auch dann noch fortgesetzt, nachdem ihre Söldner der Dschihadistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) das Gebiet „fluchtartig“ verlassen hatten.
Von der QSD-Pressestelle veröffentlichtes Aktionsvideo
Zur Lage an der Front der Kleinstadt Dêr Hafir (Dair Hafir) weiter südwestlich gaben die QSD an, dass das Gebiet nahezu ununterbrochen von türkischen Aufklärungsmaschinen überflogen werde. Gestern schlugen vor den Stellungen des Bündnisses zwei Kamikazedrohnen der SNA auf, Schäden oder Verluste habe es aber nicht gegeben. In Reaktion darauf griff die Luftverteidigungseinheit der QSD ein Militärfahrzeug der Söldner an und zerstörte es.
Lebensader Tişrîn-Talsperre
Die gut 30 Kilometer südöstlich der Stadt Minbic gelegene Tişrîn-Talsperre gilt als wichtige Lebensader für die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. Sie stellt nicht nur eine wichtige Wasser- und Energiequelle für Minbic und das benachbarte Kobanê dar, sondern ist auch für den Verlauf möglicher weiterer Auseinandersetzungen zwischen den QSD und der pro-türkischen SNA von Belang. Sollten die Erdoğan-treuen Milizen den Staudamm einnehmen, was sie seit dem 8. Dezember 2024 versuchen, droht eine Offensive auf die symbolträchtige Stadt Kobanê.
Foto: Anti-IS-Operation in Camp Hol, Symbolbild