Polizei greift Jugenddemonstration an: Festnahmen und Verletzte

Die Polizei hat den „langen Marsch“ der kurdischen Jugendbewegung im niedersächsischen Bardowick angegriffen. Mehrere Jugendliche wurden gewaltsam festgenommen.

Seit sechs Tagen demonstriert die kurdische Jugendbewegung mit einem „langen Marsch“ von Hannover nach Hamburg für die Freiheit von Abdullah Öcalan. An der Aktion nehmen Kurd*innen und Internationalist*innen aus mehreren europäischen Ländern teil. Wie die Organisatoren gegenüber ANF mitteilen, sind die Jugendlichen im Zug auf dem Weg von ihrer Unterkunft in Lüneburg, in der sie die vergangene Nacht verbracht haben, zum Startpunkt der heutigen Etappe in Winsen-Luhe am Bahnhof Bardowick gestoppt worden.

 

Offenbar behauptet die Polizei, dass die Jugendlichen keine Zugtickets gelöst und Kontrolleure angegriffen haben. Dem widersprechen die Jugendlichen: Es habe keinen Angriff auf Kontrolleure gegeben. Nach Angaben der Organisatoren sind die Tickets später gekauft worden. „Die deutsche Polizei versucht mit fadenscheinigen Vorwänden, die Demonstration zu stoppen“, erklärte einer der Verantwortlichen. Es sei von Anfang an versucht worden, die genehmigte Demonstration zu verhindern: „Bereits bei der Anmeldung hat die Polizei versucht, die Demonstration zu verhindern. Jetzt wird anhand einer Fahrkartenkontrolle alles getan, damit wir nicht nach Hamburg kommen.“

Zuvor sei bereits versucht worden, die genehmigte Route zu ändern. Obwohl die Demonstration für die Freiheit Abdullah Öcalans stattfindet, sind Bilder des kurdischen Vordenkers verboten. Der Aktivist erklärt dazu: „Wir sind trotz allem ruhig geblieben. Es sind die Kollaborateure des faschistischen türkischen Staates, die uns angreifen und aufhalten wollen.“

Nach ersten Informationen sind drei oder vier Jugendliche gewaltsam festgenommen worden. Einige sollen verletzt sein. Journalist*innen werden daran gehindert, das Geschehen zu fotografieren und filmen.