PKK: Die Eroberung von Hewlêr kann nur ein türkischer Plan sein

Das Diplomatiekomitee der PKK hat eine Stellungnahme zu den jüngsten Erklärungen der südkurdischen Regierungspartei PDK und des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu abgegeben.

Das Diplomatiekomitee der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat mit einer schriftlichen Stellungnahme auf die jüngsten Erklärungen der südkurdischen Regierungspartei PDK und des türkischen Außenministers reagiert. Die PDK versucht ihre Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat mit der Behauptung zu rechtfertigen, dass die PKK die kurdischen Errungenschaften gefährde. Mevlüt Çavuşoğlu behauptet sogar, dass die PKK die südkurdische Hauptstadt Hewlêr (Erbil) erobern will.

In der PKK-Erklärung heißt es:

„Der am 16. Juni gestartete Besatzungsangriff des türkischen Staates auf Heftanîn, eine der Regionen der Medya-Verteidigungsgebiete auf dem Boden Südkurdistans, dauert weiter an. Der Öffentlichkeit in Kurdistan und auf der Welt ist bekannt, dass die PDK bei dieser Invasion offen und verdeckt der Besatzung Unterstützung leistet. Dass die PDK die Besatzungs- und Vernichtungsangriffe auf Heftanîn einschließlich Şengal und Mexmûr als legitim und gerechtfertigt darstellt, begründet sie mit der Existenz der PKK und der Freiheitsguerilla. Damit bezweckt sie, die offene und verdeckte Unterstützung der Besatzung zu verschleiern.

Die PKK und die Freiheitsguerilla haben das Recht, überall in Kurdistan präsent zu sein und zu kämpfen. Die PKK betrachtet keine Besatzungsmacht in Kurdistan als legitim und verfolgt die grundlegende Strategie, den Kolonialismus zu bekämpfen und dagegen Widerstand zu leisten. So wie alle anderen kurdischen Organisationen das Recht haben, sich in allen Teilen Kurdistans zu organisieren und zu kämpfen, so gilt dies vor allem auch für die PKK. Die PKK betrachtet den Widerstand im Befreiungskampf Kurdistans als sehr wichtige Methode. Neben der politischen, gesellschaftlichen und diplomatischen Dimension ist auch der bewaffnete Kampf der Guerilla eine Widerstandsmethode. Der Guerillakampf ist eine grundlegende Garantie für die Befreiung Kurdistans.

Obwohl die Ausgangslage so eindeutig ist, betrachtet die PDK den bewaffneten Widerstand und den Kampf gegen den Kolonialismus als falsch und propagiert, dass damit den Errungenschaften des kurdischen Volkes geschadet wird. Dabei handelt es sich um eine Verdrehung der Tatsachen. Die PKK und die Guerilla sind die Garantie für die Errungenschaften in ganz Kurdistan. Der Versuch der PDK, den Einfluss der PKK zu schwächen, folgt der Absicht, ihre getroffenen Abkommen und ihre Kollaboration mit dem Feind zu vertuschen. Die PDK hat jahrelang einen Peschmerga-Kampf gegen den Kolonialismus geführt. Wenn sie diesen Kampf heute falsch findet, sollte sie das erklären. Wenn sie ihn nach wie vor richtig findet, sollte sie die davon absehen, den heutigen Widerstand der Freiheitsguerilla schlechtzumachen.

Diejenigen, die die Guerilla in der Zeit des IS-Angriffs auf Şengal, Mexmûr und die Errungenschaften Südkurdistans zum Kämpfen eingeladen haben, können heute nicht behaupten, dass der Widerstand gegen die Republik Türkei falsch ist. Der politische Kampf und die politische Leitung bezeichnen einen Verantwortung, die Ernsthaftigkeit und Kontinuität erfordern. Wer seine Einstellung der Zeit und den aufgenommenen Beziehungen entsprechend revidiert und seine gestern getroffenen Aussagen einen Tag später negiert, muss zwangsläufig hinterfragt werden.

Auch die Aussage des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu, dass die PKK Hewlêr erobern will, ist Ausdruck seiner Hilflosigkeit angesichts des Widerstands der Guerilla. Als eine Partei Kurdistans ist die PKK weiterhin im gesamten Gebiet Kurdistans präsent. Hewlêr ist die Hauptstadt Südkurdistans. Silêmanî ist die zweitgrößte Stadt. In beiden Städten und in ganz Südkurdistan empfindet die Bevölkerung großen Respekt und Sympathie für den Kampf der PKK und der Guerilla. Die PKK hat ihr Wort gegeben, das Volk Kurdistans überall und mit ganzer Kraft zu verteidigen. Sie handelt in dieser Verantwortung. Daher kann es sich bei der Agenda, Hewlêr zu erobern, nur um einen Plan des türkischen Spezialkriegszentrums handeln. Als PKK ist es unser Ziel, die türkische Besatzung zu beenden und Kurdistan zu befreien. Die jüngsten Machenschaften des türkischen Staates, der sich als Feind des kurdischen Volkes betätigt, laufen somit ins Leere und werden in ganz Südkurdistan verurteilt.

Auf dieser Grundlage rufen wir alle kurdischen politischen Parteien und unser Volk dazu auf, sich gegen den faschistischen türkischen Staat und alle, die heimlich oder offen mit den Feinden des kurdischen Volkes zusammenarbeiten, zu positionieren.“