Neue Luftaufnahmen aus Gare

Neue Luftaufnahmen aus dem südkurdischen Guerillagebiet Gare zeigen einen Bombenkrater im Gefangenlager Siyanê. Die türkische Armee hat das Gebiet vier Tage lang bombardiert.

Neue Luftaufnahmen aus Gare zeigen einen Bombenkrater im Camp Siyanê, in dem bei der türkischen Militärinvasion in der vergangenen Woche sechs Guerillakämpfer*innen, zwölf gefangengenommene türkische Sicherheitskräfte und ein vorübergehend von der PKK inhaftierter Mann aus Südkurdistan ums Leben gekommen sind.


Das Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte hat zu dem Angriff mitgeteilt, dass der Tod der vor fünf bis sechs Jahren von der Guerilla gefangengenommenen Soldaten, Polizisten und MIT-Mitarbeiter vom türkischen Staat bewusst herbei geführt worden ist: „Im Zuge der vier Tage andauernden intensiven Bombardierung der gesamten Region Gare wollte die türkische Armee sich dauerhaft in dem Gebiet festsetzen und gleichzeitig die bei uns befindlichen Gefangenen in die Hand bekommen. Es ist eindeutig, dass dieser operationelle Angriff in dem Wissen durchgeführt wurde, dass niemand überleben wird.“

Weiter heißt es in der heute veröffentlichten Erklärung:

„Das Camp mit den Gefangenen wurde zunächst intensiv aus der Luft angegriffen. Als Ergebnis der Bemühungen des Feindes, vom Boden aus in das Camp einzudringen, ist es zu einer physischen Gefechtssituation gekommen, die sich bis ins Innere des Camps ausgebreitet hat. Niemand kann behaupten, dass die Gefangenen in dieser tage- und stundenlang andauernden Gefechtssituation hätten überleben können. Um die Gefangenen zu verteidigen, haben sechs unserer Weggefährt*innen bis zum Schluss gekämpft und sind gefallen. Im Ergebnis sind zwölf Gefangene, die den türkischen Sicherheitskräften angehörten, und ein vorübergehend Verhafteter aus Südkurdistan ums Leben gekommen.

Tote mit Kopfschüssen exekutiert“

Nachdem am vierten Tag zwei Personen auf bisher für uns noch nicht geklärte Weise in die Hände des Feindes gefallen sind, hat die türkische Kolonialistenarmee das Camp auf martialische Weise angegriffen und dabei Gas eingesetzt. An dieser Stelle hat sich ganz offensichtlich eine feige Haltung gezeigt, die nicht auf einen Kampf aus eigener Kraft, sondern auf den Einsatz von Technik und Gas gesetzt hat und damit Resultate erzielen wollte. Offenbar sind nach dem massiven Einsatz von Gas die Menschen, die drinnen ihr Leben verloren hatten, mit Kopfschüssen exekutiert worden. Der türkische Staat hatte auf dem Schlachtfeld eine große Niederlage erlitten und konnte nicht ins Innere des Camps vordringen. Das gelang ihm erst mit den Informationen der von ihm gefassten Personen und mit dieser Art schmutziger Methoden.“