Nach Explosion in Êlih: Festnahmewelle in Mêrdîn

Die türkische Jandarma hat in Mêrdîn Razzien bei Personen durchgeführt, die im Zusammenhang mit einer Aktion stehen sollen, die zum Tod von acht Unteroffizieren führte. Zu der Aktion hatten sich die HPG bekannt, festgenommen wurden sogar über 60-Jährige.

Nach dem Tod von acht Unteroffizieren, die vergangenen Donnerstag in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) bei einer Explosion ums Leben gekommen sind, führte die Jandarma heute in mehreren Dörfern in Kerboran (Dargeçit) Razzien durch. Die Kreisstadt gehört zwar zu der Provinz Mêrdîn (Mardin), grenzt allerdings an Kercews (Gercüş) in Êlih, wo sich die Explosion am Donnerstag ereignete.

Zu der Aktion hatten sich die Volksverteidigungskräfte bekannt. In einer entsprechenden Stellungnahme hieß es, dass sich die „Sabotageaktion“ gegen Militäreinheiten richtete, die zu einer Operation ausrückten. An den heutigen Razzien in den Dörfern Miste (Umutlu), Germero (Akbelen) und Zêwik (Çavuşlu) haben sich nach Angaben vor Ort auch sogenannte Spezialeinheiten der Armee beteiligt. Mindestens 13 Bewohner wurden festgenommen, die Dörfer militärisch abgeriegelt. Wo sich die vom Staatsterror betroffenen Personen derzeit aufhalten, ist nicht bekannt. Über alle drei Dörfer hat die Armee eine Ausgangssperre erteilt, womöglich wurden auch die Telefonleitungen gekappt. Seit Stunden kann kein Kontakt in die Dörfer hergestellt werden.

Unter den Festgenommenen, denen ein Zusammenhang mit der Aktion unterstellt wird, befinden sich sogar über 60-Jährige. Konkret geht es um Mesut Kaya (43), Ömer Kaya (69), Osman Kaya (43), Lokman Kaya (30), Mahmut Kaya (46), Şerif Kaya (45), Mehmet Emin Kaya (66), Yusuf Kaya (20), Halit Kaya (40), Halil Kaya (40) und Emin Kaya (26) aus Miste. In Germero wurde der 68-jährige Mehmet Ali Kılıç festgenommen. Eine weitere Person, deren Namen noch nicht ermittelt werden konnte, nahmen Soldaten im Dorf Zêwik fest.