Massaker an der Natur von Dersim
Seit drei Monaten wüten in der nordkurdischen Provinz Dersim Waldbrände, die vom türkischen Militär bewusst herbeigeführt wurden. Mittlerweile bedrohen die Flammen auch das Zentrum der Provinzhauptstadt.
Seit drei Monaten wüten in der nordkurdischen Provinz Dersim Waldbrände, die vom türkischen Militär bewusst herbeigeführt wurden. Mittlerweile bedrohen die Flammen auch das Zentrum der Provinzhauptstadt.
Die von der türkischen Armee durch Artillerie ausgelösten Waldbrände in Dersim dauern an. Die Behörden tun weiterhin nichts, um die Brände zu löschen. Löschversuche von Freiwilligen und Anwohnern werden aus „Sicherheitsgründen“ systematisch behindert.
Seit mehr als drei Monaten wüten in der nordkurdischen Provinz Waldbrände, die von sogenannten Sicherheitskräften bewusst herbeigeführt wurden. Die Flammen haben bereits tausende Hektar Wald und Anbauflächen in den Landkreisen der Region in Schutt und Asche verwandelt. Doch der Vernichtungsfeldzug der hilflosen AKP-Regierung gegen Lebensraum von Mensch und Tier in Kurdistan scheint kein Ende zu nehmen. Seit weiteren Luftangriffen in der vergangenen Woche wüten wieder neue Feuer, die sich am Mittwoch auf das Zentrum der Provinzhauptstadt Dersims ausgebreitet haben. Betroffen sind die Gebiete Kutudere, Harsi, Areki, Zargovit sowie Pilveng in Zentral-Dersim und das Ahpanos-Gebiet in Pilûr (Ovacık).
Waldbrand und Ausgangssperre in Mêzgir
Ein weiterer Waldbrand ist vor zwei Tagen im Kreis Mêzgir (Mazgirt) ausgebrochen. Dort hatte die türkische Armee eine Militäroperation eingeleitet, die die ländliche Umgebung der Dörfer Kale und Geban umfasst. Die Flammen haben bereits den Eingang zum Dorf Kale erreicht, die Armee hat eine Ausgangssperre erteilt.
Bürgermeister: Soldaten verhindern Brandlöschung
Nach Angaben von Tekin Türkel, dem Bürgermeister von Mêzgir, konnte mit großer Mühe verhindert werden, dass die Flammen auf Kale übergreifen. Anderenorts in der Kreisstadt breiten sich die Waldbrände weiter aus, ein Eingreifen sei jedoch nicht möglich: „Wir können keine Löscharbeiten durchführen, da die Soldaten uns den Zugang in die betroffenen Gebiete untersagt haben“. Türkel fordert die sofortige Einstellung der Operationen und die Bekämpfung der Flammen.