„Lasst uns der ganzen Welt in Köln unsere Stärke zeigen“

Die Vorbereitungen für die europaweite Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage am 16. November in Köln gehen ununterbrochen weiter.

Demonstration am 16. November

Am 16. November findet in Köln eine Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage statt. Auftakt ist um 11 Uhr an der Deutzer Werft, es werden Teilnehmende aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland erwartet. Zu der Demonstration rufen Dutzende kurdische und internationalistische Organisationen auf.

Im Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum Köln werden Transparente, Schilder, Fahnen, Flugblätter und Informationsmaterialien für die Demonstration vorbereitet. An den Vorbereitungen beteiligt sich auch der kurdische Musiker Hozan Comerd.


Hozan Comerd rief zur Teilnahme an der Demonstration auf und sagte: „Ich appelliere an unser Volk in Europa: Wir alle wissen, dass seit vierzig Jahren jeder Tag gleich ist. Jeder unserer Tage basiert auf dem mit großer Selbstlosigkeit und einem unvergleichbaren Einsatz geführten Kampf des kurdischen Volkes. Die feindliche Haltung uns gegenüber ist seit hundert Jahren unverändert. Lasst uns am 16. November ein weiteres Mal der ganzen Welt in Köln unsere Stärke zeigen und unsere Werte und unsere Freiheit verteidigen.“

Für einen gerechten Frieden: Freiheit für Abdullah Öcalan jetzt!

In dem Aufruf „Für eine politische Lösung der kurdischen Frage – Für einen gerechten Frieden: Freiheit für Abdullah Öcalan jetzt!“ erklärt ein Bündnis kurdischer Vereine in Deutschland:

Die Situation auf der Gefängnisinsel Imrali ist ein Spiegelbild der politischen Atmosphäre in der gesamten Türkei. Seit fast 26 Jahren ist der kurdische Repräsentant Abdullah Öcalan, Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und Ideengeber des Demokratischen Konföderalismus, auf Imrali inhaftiert. In den letzten neun Jahren befand er sich fast ununterbrochen in totaler Isolation. Nach 43 Monaten völliger Kontaktsperre konnte ihn zuletzt am 23. Oktober sein Neffe und DEM-Abgeordneter Ömer Öcalan auf Imrali besuchen. Dieser Besuch weckte in der Gesellschaft vorsichtige Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Kriegspolitik in Kurdistan.

Denn zeitgleich mit der Verschärfung der Isolation auf Imrali begann in den letzten neun Jahren ein brutaler Krieg in Kurdistan. Die türkische Regierung unter der AKP beendete 2015 zunächst einseitig einen Dialogprozess mit Abdullah Öcalan, um dann die Waffen sprechen zu lassen. Während innerhalb der türkischen Grenzen der Umgang mit der Opposition, insbesondere mit kurdischen Politikern, zunehmend autoritäre Züge annahm, setzte die Regierung Erdoğan in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien) auf eine umfassende völkerrechtswidrige Kriegspolitik.

Die jüngsten politischen Entwicklungen in der Türkei machen deutlich, dass sich die türkische Regierung mit diesem Kurs in eine Sackgasse manövriert hat. Nach neun Jahren Krieg, Isolation, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und unermesslichem gesellschaftlichen Leid zeigt sich einmal mehr, dass dieser Konflikt nur durch Dialog und Friedensverhandlungen gelöst werden kann. Für die kurdische Bevölkerung ist und bleibt Abdullah Öcalan dafür der legitime Ansprechpartner. Er hat beim jüngsten Besuch seines Neffen seinen Friedenswillen unterstrichen. Um diese Rolle ausfüllen zu können, muss er jedoch zunächst freigelassen werden. Erst dann sind Verhandlungen über einen gerechten Frieden auf Augenhöhe möglich.

Wir sind davon überzeugt, dass wir gerade jetzt die Chance haben, den gesellschaftlichen Druck für einen gerechten Frieden in Kurdistan zu erhöhen. Ein Ende der Isolation auf Imrali und die Freilassung von Abdullah Öcalan werden den Weg zu einem solchen Frieden ebnen. Deshalb rufen wir dazu auf, diesen Friedensappell zu unterzeichnen und im Rahmen der weltweiten Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan - Eine politische Lösung der kurdischen Frage“ an der Großdemonstration am 16. November in Köln teilzunehmen.