In der von der DEM-Partei regierten Kreisstadt Dep (tr. Karakoçan, Provinz Xarpêt/Elazığ) sind in der vergangenen Nacht kurdischsprachige Verkehrshinweise übermalt worden. Wie auch in anderen DEM-regierten Gemeinden wurden nach den Kommunalwahlen im März türkische Warnhinweise an Autofahrer:innen, langsam zu fahren und Fußgänger:innen Vorrang zu lassen, durch die kurdischen Schriftzüge „Pêşî Peya“ (Fußgänger zuerst) und „Hêdî“ (Langsam) ergänzt. Die kurdischen Hinweise an Fußgängerüberwegen in Dep sind jetzt von Unbekannten entfernt worden, die türkischen Wörter blieben erhalten.
Die Entfernung der kurdischen Sprache aus dem öffentlichen Raum folgt einer Anweisung aus dem türkischen Innenministerium und wird von einer Repressionswelle gegen die kurdische Kultur und Gewaltdelikten begleitet. Auch in Wan, Amed, Mêrdîn, Êlih und anderen Städten sind in den letzten Wochen kurdische Verkehrshinweise übermalt worden.